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Abgasskandal VW Touareg - Verjährung der Schadenersatzansprüche droht

Vom VW-Abgasskandal sind nicht nur die Fahrzeuge mit den kleineren Dieselmotoren des Typs EA 189 betroffen, sondern auch der VW Touareg mit dem größeren 3-Liter-Dieselmotor mit der Abgasnorm Euro 6. Auch hier können betroffene Käufer Schadenersatzansprüche geltend machen.

„Die Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen beim VW Touareg sollte allerdings nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden. Schon Ende 2020 kann die Verjährung der Ansprüche drohen“, sagt Rechtsanwalt Marcel Seifert, BRÜLLMANN Rechtsanwälte.

Im Abgasskandal ist die dreijährige Verjährungsfrist zu Grunde zu legen. Diese Frist beginnt am Schluss des Jahre zu laufen, in dem der Anspruch entstanden ist und der Geschädigte Kenntnis von seinem Anspruch erlangt hat oder diese ohne Fahrlässigkeit hätte erlangen müssen. Ist der Anspruch beispielsweise 2017 entstanden, würde am 31.12.2020 die Verjährung eintreten.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat den verpflichtenden Rückruf für den VW Touareg 3,0 Liter Diesel mit der Abgasnorm Euro 6 im Dezember 2017 bekannt gegeben. Das KBA hatte unzulässige Abschalteinrichtungen in dem Modell entdeckt, die entfernt mussten. Wird davon ausgegangen, dass die betroffenen Touareg-Besitzer mit diesem Rückruf bereits Kenntnis von ihrem Anspruch erlangt haben, würden ihre Schadenersatzansprüche Ende 2020 verjähren.

„Der 31. Dezember 2020 wäre allerdings der frühestmögliche Eintritt der Verjährung. Wahrscheinlicher ist, dass von der Kenntnis der Ansprüche erst 2018 ausgegangen werden kann. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte seine Ansprüche noch dieses Jahr geltend machen“ , so Rechtsanwalt Seifert.

Verschiedene Gerichte haben bereits entschieden, dass auch beim VW Touareg Schadenersatzansprüche bestehen. Mit Urteil vom 16. Oktober 2020 hat beispielsweise das OLG Oldenburg einem Touareg-Käufer Schadenersatz zugesprochen (Az.: 11 U 2/20). Er sei durch die Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung vorsätzlich sittenwidrig geschädigt worden. VW sei daher schadenersatzpflichtig, so das OLG.

Die Kanzlei BRÜLLMANN Rechtsanwälte ist Kooperationspartner der IG Dieselskandal und bietet Ihnen eine kostenlose Ersteinschätzung Ihrer Möglichkeiten an. Sprechen Sie uns an.

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Aktuelles

Die VW-Tochter Seat muss wegen der Verwendung eines unzulässigen Thermofensters bei der Abgasreinigung rund 5.300 Fahrzeuge in Deutschland in die Werkstatt rufen. Konkret betroffen von dem Rückruf, der unter dem Aktionscode 23X0 durchgeführt wird, ist der Seat Ibiza der Baujahre 2011 bis 2015.

Audi muss allein in Deutschland erneut über 50.000 Fahrzeuge wegen der Verwendung eines Thermofensters bei der Abgasreinigung zurückrufen. Der Rückruf wird unter dem Aktionscode 23DW durchgeführt und betrifft nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) vom 25. November 2024 Fahrzeuge des Typs Audi A4, A5, A6, A7, A8, Q5 und Q7 der Baujahre 2010 bis 2017.

Audi muss im Zusammenhang mit unzulässigen Abschalteinrichtungen einen weiteren Rückruf unter dem Aktionscode 23BK starten. Diesmal sind nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) vom 20. November 2024 Modelle des Audi A4, A6, A8 und Q7 der Baujahre 2005 bis 2010 betroffen.

Halter eines VW Caddy erhalten derzeit Post und werden aufgefordert, ihr Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen. Anlass für den Rückruf unter dem Aktionscode 23EN ist nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) eine unzulässige Abschalteinrichtung im Emissionskontrollsystem der betroffenen Fahrzeuge.

Unter dem Aktionscode ARB9 bzw. ARC1 und ARC2 werden erneut Modelle des Porsche Cayenne in die Werkstatt gerufen. Grund für den Rückruf ist nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts vom 20. November 2024 die Entfernung einer unzulässigen Abschalteinrichtung bzw. der unzulässigen Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems.

Auch bei VW-Fahrzeugen mit dem Dieselmotor EA 288 können im Abgasskandal Ansprüche auf Schadenersatz bestehen. Das hat der BGH mit Urteil vom 25. September 2024 bestätigt (Az.: VIa ZR 871/22).