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DEUTSCHE S&K SACHWERTE – OLG HAMM SPRICHT ANLEGER SCHADENSERSATZ ZU

DEUTSCHE S&K SACHWERTE – OLG HAMM SPRICHT ANLEGER SCHADENSERSATZ ZU

26.10.2017

Durch den S&K-Skandal haben etliche Anleger viel Geld verloren. Ein von BRÜLLMANN Rechtsanwälte erstrittenes aktuelles Urteil des OLG Hamm dürfte den geschädigten Anlegern wieder Mut machen: Das OLG sprach einem Anleger des Fonds Deutsche S&K Sachwerte Schadensersatz in Höhe von 35.800 Euro zzgl. Zinsen in Höhe von 5 Prozentpunkten zu. „Damit erhält unser Mandant seine komplette Einlage abzüglich der bereits erhaltenen Ausschüttungen zurück“, erklärt Rechtsanwalt Marcel Seifert.

 

Der Fall vor dem OLG Hamm dürfte vielen Opfern des S&K-Skandals durchaus bekannt vorkommen. Nach einem Gespräch mit dem Anlagevermittler zeichnete der Kläger im März 2011 Beteiligungen an dem Fonds Deutsche S&K Sachwerte in Höhe von 40.000 Euro. Prospekt und Vertragsunterlagen wurden ihm erst am selben Tag übergeben. Für die Beteiligung löste er seine Lebensversicherung auf. Die Fondsgesellschaft gewährte wiederum Darlehen an die Deutsche S&K Sachwert AG. „Dass diese Darlehen nur nachrangig besichert sind und der Anleger im Falle einer Insolvenz vermutlich leer ausgeht, wurde unserem Mandanten nicht mitgeteilt. Ansonsten hätte er wohl kaum seine Lebensversicherung gekündigt, denn er war nur an einer sicheren Geldanlage interessiert“, so Rechtsanwalt Seifert.

 

Auch über weitere Risiken wie das Wiederaufleben der Kommanditistenhaftung oder die Möglichkeit des Totalverlusts wurde nicht gesprochen. Vielmehr wurde die Beteiligung als „gutes Geschäft, praktisch ohne Risiko“ angepriesen und wenn in den Unterlagen von Risiken die Rede sei, sei das bloß eine „notwendige Formalität“. Rechtsanwalt Seifert: „Unser Mandant hat auf diese Darstellung des Vermittlers vertraut und hatte schließlich den Schaden.“

 

Doch auf dem bleibt er nach der Entscheidung des OLG Hamm nicht sitzen. Das OLG stellte klar, dass es unwesentlich sei, ob zwischen den Parteien lediglich ein Auskunftsvertrag oder ein Beratungsvertrag zustande gekommen sei. Ein Auskunftsvertrag mit Haftungsfolgen werde stillschweigend geschlossen, wenn der Interessent deutlich macht, dass er bezogen auf ein bestimmtes Anlageprodukt die Kenntnisse des Vermittlers in Anspruch nehmen will. Schon dann treffen den Vermittler auch umfassende Informationspflichten. So muss er den Interessenten über alle wesentlichen Umstände, die für seine Anlageentscheidung von Bedeutung sind, aufklären.

 

Nach der Rechtsprechung des BGH ist daher zwingend über das Wiederaufleben der Kommanditistenhaftung aufzuklären. Auch die fehlende oder nachrangige Besicherung der Darlehen sei für den Anleger ein wesentlicher Punkt. Denn ohne diese Angaben könne er sein Verlustrisiko nicht einschätzen, so das OLG.  Der Vermittler habe es versäumt, über diese Risiken aufzuklären. Diese Pflichtverletzung sei auch kausal für die Anlageentscheidung gewesen. Daher sei der Vermittler auch schadensersatzpflichtig.

 

„Vielen S&K-Anlegern wird es ähnlich ergangen sein. Ihre Chancen auf Schadensersatz haben sich durch diese Entscheidung des OLG Hamm verbessert“, so Rechtsanwalt Seifert.

GROSSRAZZIA UND FESTNAHMEN BEI S & K

GROSSRAZZIA UND FESTNAHMEN BEI S & K

VERDACHT AUF MASSIVEN ANLAGEBETRUG BEI S & K SACHWERTE

Mit einem spektakulären Aufgebot von rund 1.200 Ermittlungsbeamten und 15 Staatsanwälten durchsuchte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main - Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftssachen - deutschlandweit verschiedene Objekte der S & K Gruppe und nahm insgesamt 6 Personen fest, darunter auch die Firmengründer Stephan Schäfer und Jonas Köller.

Insgesamt richten sich die Ermittlungen gegen eine über 50 Personen umfassende Gruppe. Es wurden ca. 130 Büros in ganz Deutschland durchsucht. Den Verdächtigen wird unter anderen gewerbs- und bandenmäßiger Betrug, Untreue und weitere Straftaten vorgeworfen; die 6 Festgenommenen befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.  

Dabei war die S & K Gruppe auch bisher immer wieder für spektakuläre Schlagzeilen gut: Mit ihren extravaganten Partys schafften es vor allem die Firmengründer Schäfer und Köller immer wieder, die mediale Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Wo sonst bekam der Partygast einen lebenden Elefanten zu sehen oder wurde von einem Chuck - Norris - Double an der Eingangstür begrüßt?

Nunmehr ist klar, dass sich Schäfer und Köller ihren exzessiven Lebensstil mit den Geldern der Anleger finanziert haben. 

Derzeit ist weder absehbar, wie viele Anleger genau betroffen sind, noch wie hoch der Schaden insgesamt ausfallen wird.

Dennoch kann die Razzia der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main bereits jetzt als Erfolg gewertet werden. Bei den Durchsuchungen konnte über ein Vermögen in Höhe von annähernd € 100 Mio. ein dinglicher Arrest verhängt und diese Mittel so zur Entschädigung für Anleger sicher gestellt werden.

„Dabei ist jedoch zu beachten, dass zuerst diejenigen Anleger ihre Schadensersatzansprüche befriedigen können, die diese am schnellsten anmelden.“, so Rechtsanwalt Marcel Seifert von BRÜLLMANN Rechtsanwälte, „Wer zu spät handelt läuft Gefahr, leer auszugehen.“  Betroffene Anleger sollten sich daher schnellstmöglich an eine auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierte Kanzlei zur Prüfung ihrer Schadensersatzansprüche wenden.  

Die Kanzlei BRÜLLMANN Rechtsanwälte, die bereits in vielen ähnlichen gelagerten Fällen die Interessen betroffener Anleger erfolgreich durchsetzen konnte, steht auch in Sachen S & K Sachwerte mit einem Team kompetenter und erfahrener Anwälte betroffenen Anlegern zur Seite und hilft diesen bei der Durchsetzung ihrer Interessen.

Aktuelles

Banken und Sparkassen müssen „klar und verständlich“ über die Berechnung einer Vorfälligkeitsentschädigung informieren. Erfolgt die Aufklärung nicht transparent genug und der Darlehensnehmer gewinnt fälschlicherweise den Eindruck, dass sich die Berechnung der Vorfälligkeitsentschädigung an der „Restlaufzeit des Darlehens“ orientiert, verliert die Bank nach einem Urteil des BGH vom 3. Dezember 2024 ihren Anspruch auf eine Vorfälligkeitsentschädigung (Az.: XI ZR 75/23).

Anleger des Publikumsfonds dii. Wohnimmobilien Deutschland 1 müssen mit finanziellen Verlusten bis hin zum Totalverlust rechnen. Grund ist, dass die Liquidierung des Immobilienfonds geplant ist.

Sparkassenkunden sind im neuen Jahr ins Visier von Betrügern geraten. Durch Phishing-Mails versuchen diese an die sensiblen Kontodaten ihrer Opfer zu kommen. Unter dem Vorwand einer Änderung des Sicherheitsverfahrens sollen sich die Kontoinhaber über einen Button auf einer betrügerischen Webseite einloggen und dort weitere Zugangsdaten zu ihrem Konto angeben. Dieser Aufforderung sollten die Kontoinhaber auf keinen Fall folgen.

Innerhalb der Familie greift man sich auch gerne mal finanziell unter die Arme. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein gewährtes Darlehen eine reine Gefälligkeit darstellt und nicht zurückgezahlt werden muss. Das hat das Landgericht Frankfurt mit Urteil vom 28. November 2024 klargestellt (Az.: 2-23 O 701/23).

Betrügern gelingt es auf unterschiedliche Weise immer wieder, an sensible Daten einer Kreditkarte zu kommen und diese Daten für ihre kriminellen Zwecke zu nutzen. Der Schock für die Kreditkarteninhaber ist natürlich groß, wenn sie den Betrug feststellen. Die gute Nachricht ist, dass sie für den Schaden nicht automatisch aufkommen müssen, weil die Bank in der Verantwortung stehen kann.

Bei der vorzeitigen Rückzahlung eines Darlehens kann die Bank eine Vorfälligkeitsentschädigung für die entgangenen Zinsen verlangen. Dieser Anspruch besteht jedoch nicht, wenn der Kreditnehmer den Darlehensvertrag wirksam widerrufen hat, stellte der BGH mit Urteil vom 8. Oktober 2024 klar (Az.: XI ZR 19/23).