Rückrufservice

SAMIV AG

BERATER ZUM SCHADENSERSATZ VERURTEILT

Stuttgart/Giessen

Mit Urteil vom 26.10.2012, Az.: 4 O 266/12 (nicht rechtskräftig) hat das Landgericht Giessen einen Finanz- und Versicherungsmakler verurteilt, einem, von der auf das Kapitalanlagerecht spezialisierten Kanzlei BRÜLLMANN Rechtsanwälte, vertretenem Kläger Schadensersatz in Höhe von 25.500,00 € zu zahlen.

Das Landgericht Giessen hat in seinem Urteil festgestellt, dass der Finanzmakler im Rahmen der Beratung die Risiken der Anlage bei der SAMIV AG falsch dargestellt hat. In den Entscheidungsgründen führt das LG Giessen aus:  

„Keineswegs ist –wie der Beklagte im Beratungsprotokoll schrieb- bei einer Geldanlage ein Total- oder ein Teilverlust ausgeschlossen, wenn das Geld treuhänderisch in Staats- und Industrieanleihen investiert wird. Sowohl bei Staats- als auch bei Industrieanleihen ist sogar ein Totalverlust möglich, wenn der Schuldner bei Fälligkeit nicht zahlungsfähig ist.

Dabei handelt es sich nicht um eine rein theoretische Möglichkeit, sondern es haben auch vor dem Jahr 2009 schon viele Anleger auf diese Weise erhebliche Summen verloren. Von jemanden, der wie der Beklagte als Vermittler von Finanzdienstleistungen auftritt, kann ein Anleger erwarten, dass er über dieses Basiswissen verfügt und nicht wie hier Erklärungen abgibt, die das Gegenteil dessen aussagen.“

Die SAMIV AG hat bei einer Vielzahl von Anlegern mehrere Millionen Euro Anlagekapital eingeworben. Die SAMIV AG wurde 1978 in der Schweiz gegründet durch Herr Zellweger. Herr Zellweger zog sich im Jahr 2003 aus dem operativen Geschäft zurück. Daraufhin übernahm Herr Michael Seidl das Amt des Vorstandes.  

Inzwischen wurde Herr Michael Seidl vom Fürstlichen Landgericht in Liechtenstein wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs zu neun Jahren unbedingter Haft verurteilt. Rechtsanwalt Marcel Seifert von der auf das Kapitalanlagerecht spezialisierten Kanzlei BRÜLLMANN Rechtsanwälte:

„Das Urteil des Landgerichts Giessen vom 26.10.2012 darf Anlegern, die Verträge mit der SAMIV AG abgeschlossen haben, grundsätzlich Hoffnung machen. Betroffenen Anlegern ist daher in jedem Fall zu empfehlen, ihre Ansprüche von einem auf diesem Gebiet erfahrenen Anwalt prüfen zu lassen.“    

Ansprechpartner

Sekretariat: Frau Polski
Tel: 0711 / 520 888 - 28
Fax: 0711 / 520 888 - 23
E-Mail: m.seifert@bruellmann.de

Aktuelles
06.09.2024

Die geschiedene Ehefrau steht nicht in der Mithaftung für ein Darlehen, dass ihr Ex-Mann allein aufgenommen hat. Nach einem Urteil des Landgerichts Köln vom 19. Oktober 2023 sei die Frau nicht als Mitdarlehensnehmerin anzusehen (Az.: 8 O 232/22).
04.09.2024

Wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung hat das Amtsgericht Frankfurt am 2. September 2024 das Insolvenzverfahren über die Solarnative GmbH eröffnet (Az.: 810 IN 794/24 S). Betroffen von der Insolvenz sind auch die Anleihe-Anleger, die ihre Forderungen nun beim Insolvenzverwalter anmelden können.
14.08.2024

Können rund 1,5 Tonnen Gold einfach verschwinden oder hat es sie womöglich nie gegeben? Diese Frage müssen sich Anleger der Swiss Gold Treuhand AG stellen. Das Unternehmen ist insolvent und das zuständige Zuger Kantonsgericht hat am 11. Juni 2024 den Konkurs über die Swiss Gold Treuhand eröffnet. Das Unternehmen ist mit rund 80 Millionen Schweizer Franken verschuldet.
13.08.2024

Die Deutsche Lichtmiete (DLM) bot Anlegern verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten über Direktinvestments und Inhaberschuldverschreibungen an. Ende 2021 kam dann die Hiobsbotschaft für die Anleger: Die Deutsche Lichtmiete ist insolvent und den Anlegern drohen hohe finanzielle Verluste. Sie haben aber auch die Möglichkeit, Schadenersatzansprüche geltend zu machen. Als Anspruchsgegner kommen nach einem Gutachten nun auch die Wirtschaftsprüfer der Deutsche Lichtmiete in Frage.
12.08.2024

Das Landgericht Offenburg hat mit Urteil vom 5. Juli 2024 entschieden, dass eine Bank einem Darlehensnehmer die bereits erhaltene Vorfälligkeitsentschädigung zurückzahlen muss (Az.: 3 O 12/24).
08.08.2024

„Wichtige Information zur Kontosicherheit“ – mit dieser Betreffzeile versuchen derzeit Betrüger Kunden der ING Bank in ihr Netz zu locken. Im weiteren Verlauf der E-Mail werden die Kunden aufgefordert, ihre persönlichen Informationen zu aktualisieren und dazu auf einen Button zu klicken. Hinter dieser Phishing-Mail steckt ein Betrugsversuch.