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Motorschaden Super Knocking
Motorschaden Super Knocking

Motorschaden nach Super Knocking

Mega-Klopfen, Mega / Super Knocking oder Hyper-Knocking ist ein motorschädigendes Ereignis bei Verbrennungsprozessen von 4-Takt-Motoren. Durch die Selbstzündung von Schmierölnebel aus dem Turbolader und der Kurbelgehäuseentlüftung kommt es im Brennraum zu unplanmäßigen vorzeitigen Verbrennungen, die den eingespritzten Kraftstoff explosionsartig entzünden.  Unterschieden werden muss zwischen Schadensereignissen die bei extrem hohen und extrem niedrigen Drehzahlen auftreten.

Ein vornehmlich bei niedrigen Drehzahlen eintretende Phänomen bezeichnet man als LSPI  (Low Speed Pre Ignition) und es tritt - wie die Bezeichnung erahnen lässt - vorwiegend bei niedrigen Motordrehzahlen auf. Die durch die Zündung entstehenden Drücke wirken der natürlichen Kolbenbewegung entgegen. Hauptsächlich betroffen sind Motoren, die downgesized wurden. Unter Downsizing versteht die Branche den anhaltenden Trend, den Hubraum von Motoren zu verringern bei gleicher Leistungsausbeute. Gründe: Gewichts- und Kostenoptimierung

Das sogenannte  Motorklopfen ist eine akustische Begleiterscheinung in Fällen, in denen LSPI-Ereignisse keine katastrophalen Folgen haben, z.B. wenn die Zündungen im Bereich der Abwärtsbewegung des Kolbens auftreten.  Kommt es allerdings zum "Super Knock", dann zerstören hohe Drücke und Temperaturen Motor-Bestandteile wie Kolben, Kurbelwelle oder Zylinder. Ein durch LSPI hervorgerufenes Super Knock führt nicht ausnahmslos zu einem kapitalen Motorschaden. Dies ist abhängig von der Intensität der Explosion und der Anfälligkeit der Bauteile.

Auslöser für solche Schäden kann auch – insbesondere bei Volkswagen-Motoren – die Ölansammlung im Bereich der Kolbenringe sein, wodurch auch dort ein Öl-/Benzingemisch entsteht, das selbstzündend auf Temperaturanstieg reagiert. Dieser Schaden tritt eher bei höheren Drehzahlen ein Es erfolgt im schlimmsten Fall eine Selbstzündung vor Auslösung des Zündfunkens weit vor Erreichung des höchsten Kolbenstandes und damit zu einer Explosion zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt, wenn der Kolben sich noch nach oben bewegt, aber durch den extremen Druckanstieg wieder zurückgedrückt wird. Übersteht der Motor so einen Mega-Klopfer, dann kann es bei einem einmaligen Ereignis bleiben, wovon aber nicht auszugehen ist. Führt Mega Knocking zum Motor-Totalschaden, dann ist schnell die Wirtschaftlichkeitsgrenze überschritten.

Dies ist für Betroffene besonders ärgerlich, weil ein Motorschaden dieser Art vom Fahrer nicht zu verhindern ist und auf bauartbedinge Mängel hinweist, für die der Hersteller mindestens 10 Jahre lang in der Schadensersatzpflicht steht – entweder wegen bewusster Täuschung oder fahrlässiger Täuschung.

Welche Autos sind betroffen?

LSPI und Super Knocking bei hohen Drehzahlen gehören zu Verbrennermotoren und unbeabsichtigte Verbrennungen lassen sich niemals ganz vermeiden. Im Gegensatz zu älteren Autos mit sogenannten Saugmotoren, können moderne Autos eine Vielzahl von Verantwortlichen für motorschädigende Ereignisse wie LSPI präsentieren, Verbunden mit der Tendenz zu immer weniger Hubraum und immer komplexeren Ladevorgängen, werden LSPI-Ereignisse gefördert und die Anfälligkeit für ein Super Knock steigt dramatisch. In der Motorindustrie gilt seit Jahren, dass gewünschte Ziele nur doch das "Downsizing" erreicht werden kann, also weniger Hubraum für mehr Leistung und weniger Gewicht. So hat ein Ford Fiesta ST bei 1,2 Liter Hubraum 150 PS.

Schäden durch Mega Klopfen können grundsätzlich alle PKW Benzinmotoren mit Direkteinspritzung betreffen, Gutachtern fällt aber eine signifikante Häufung bei aufgeladenen Verbrennermotoren auf und insbesondere bei Motoren mit mehrstufiger Aufladung. Bei bestimmten Modellen kommt es zu auffälligen Häufungen, z.B. bei Autos, in denen von 2007 bis 2018 der 1,4 Liter TSI Motor verbaut wurde, hier insbesondere Tiguan, Touran, Passat und Golf. Aktuelle BMWs haben sogar schon einen Motorcode ins Auslesegerät integriert:

Automotive, LSPI/Super knocking

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  •     152608 - Super-knocking, cylinder 6: Injection switch-o
  •     152D08 - Super-knocking: Injection switch-off


Bei Autos, die weit über 100.000 Kilometer auf dem Tacho haben, spricht man auch vom gleichen Ereignis und vergleichbarem Schadensbild, hier sinkt aber die mögliche Beteiligung des Herstellers an anstehenden Reparatur-Kosten analog zum Km-Stand. Einen Mega Knock-Schaden bei 250.000 Kilometer muss ein Golffahrer (z.B.) hinnehmen, da er die mögliche Maximallaufleistung des Motors erreicht hat. Die Möglichkeit, nach einem Mega Knock den Schaden erstattet zu bekommen, wächst mit möglichst geringer Laufleistung.

Rechtsanwalt Gisevius: „Je unerwarteter und je früher der Schaden eintritt, desto größer ist die Chance, ihn erstattet zu bekommen!“

Grundsätzlich sind Ereignis und Schadensbild vom Kilometerstand unabhängig. Möglichkeiten, den finanziellen Schaden abzuwenden, sinken allerdings mit der Laufleistung. Zudem sind besonders frühe Mega Knock-Ereignisse Beleg für ein durch Gutachten nachzuweisendes Herstellerversagen. Schadensbilder dieser Art sollten nicht unterhalb von 150.000 km auftreten.

Die EU-Abgasgesetzgebung schreibt vor, dass die Hersteller eine Dauerhaltbarkeit von  160.000 km nachweisen müssen und bei dieser Laufleistung auch noch die Abgasgrenzwerte einhalten müssen. Gelingt das nicht, dann hat ein Betroffener Anspruch auf Ersatz eines dadurch entstehenden Schadens. Eine Unterschreitung der Haltbarkeitsversprechen stellt einen Mangel dar. Laut BGB hat ein Kunde grundsätzlich einen Anspruch auf eine mängelfreie Sache, treten Mängel auf, die durch sorgfältige Entwicklung zu verhindern gewesen wären, und ist der Geschädigte selbst nicht dafür verantwortlich, muss der Schaden erstattet werden.

Freiwillig überhaupt keine …

Leider gibt es seitens der Hersteller sehr wenig Entgegenkommen. Kulanzmöglichkeiten müssen vielfach auf dem Klageweg erstritten werden. Seit dem Dieselskandal ist es zudem gefestigte Rechtsauslegung, dass Autofahrer für die Zahl der bis zum Schaden gefahrenen Kilometer ein Nutzungsentgelt vom entstandenen Schaden abziehen müssen. Mögliche Laufleistungen sind in der Mittelklasse 250.000 km, in der gehobenen Mittelklasse und in der Oberklasse 300.000 bis 350.000 km.. Sind davon 50 % bereits abgefahren, muss sich der Hersteller auch nur zu 50 % an den Kosten beteiligen.

Moderne Verbrenner verarbeiten nicht nur ein hochbrennbareres Luft/Benzin-Gemisch, sie müssen auch Zuströme von unter Umständen kontaminierten Luft-/Gas-Gemischen verwerten können. Diese stammen aus immer komplexeren und immer mehr überforderten Abgasreinigung insbesondere im Bereich der Motorentlüftung und der Turbolader-Systeme. In einer großen Zahl der Fälle entzünden sich einströmende Öl-Partikel eines Ölnebels unter hohen Temperaturen, bevor die Zündkerze das Gemisch planmäßig entzünden kann.

Wie ist das Vorgehen im Schadensfall?

Ein Motorschaden sollte zeitnah gutachterlich untersucht werden. Auf keinen Fall sollten am Schaden beteiligte Motorteile entsorgt werden, da diese für eine anschließende gerichtsfeste Begutachtung auch nachträglich untersucht werden müssen und dafür zur Verfügung stehen müssen. Besonders wichtig ist dabei, dass das Motoröl aufbewahrt wird, so dass es entsprechend analysiert werden kann. Wenn das Gutachten ein Selbstverschulden des Fahrers ausschließt (z.B. durch Verwendung eines falschen Motoröls oder Kraftstoff mit niedriger Oktanzahl, sollte mit einem darauf spezialisierten Anwalt in das außergerichtliche Verfahren eingestiegen werden. Reagiert der Hersteller (oder der Händler innerhalb der Gewährleistung) nicht, dann sollte unverzüglich der Klageweg eingeschritten werden.

Übrigens: Motorschäden sind unter zu prüfenden Umständen auch Bestandteil einer Verkehrsrechtsschutzversicherung.
 

Die Kanzlei Brüllmann Rechtsanwälte begleitet die verbraucherschädigenden Entwicklungen im Automotive-Bereich spätestens seit Bekanntwerden des Dieselskandals im Jahr 2015. Insbesondere die Spezialisierung von www.oeltod-anwalt.de Frederick Gisevius, der als Ansprechpartner für die juristische Aufarbeitung kapitaler Motorschäden unter info@oeltod-anwalt.de sowie telefonisch unter der bundesweit kostenlosen Servicenummer 0800 000 1959 zur Verfügung steht für eine unverbindliche Ersteinschätzung

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Bei einem Motorschaden bei einem VW T5 oder T6 können die Käufer Anspruch auf Schadenersatz haben.

Zehn Prozent zurück vom Kaufpreis erhält der Käufer eines VW T6. Das hat das OLG Nürnberg mit Urteil vom 27. Februar 2025 entschieden (Az.: 16 U 1471/24). Grund ist, dass VW in dem Transporter eine unzulässige Abschalteinrichtung in Form eines Thermofensters bei der Abgasrückführung verwendet hat.

Wegen Brandgefahr ruft Mercedes Modelle der elektrischen SUVs EQA und EQB zurück. Auslöser für die Brandgefahr ist ein Fehler in der Hochvolt-Batterie. Dadurch kann es zu einem Kurzschluss und in der Folge zum Fahrzeugbrand kommen.

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Beim Gebrauchtwagenkauf muss der Käufer auf Überraschungen gefasst sein. Mängel zeigen sich manchmal erst nach Abschluss des Kaufvertrags. Der Käufer muss auf dem Schaden aber nicht sitzenbleiben. Für Sachmängel an dem Fahrzeug kann der Verkäufer in der Haftung stehen. Voraussetzung ist aber, dass der Sachmangel schon bei der Übergabe des Fahrzeugs bestanden hat.