Schnelle Hilfe bei unerwünschen Update-Folgen
Unzulässige Abschalteinrichtungen, Thermofenster, Probleme der Bremsanlage, Brandgefahr bei der Hochvoltbatterie und noch eine Reihe anderer Mängel führen regelmäßig zu Rückrufen der Autohersteller oder des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA). In der Regel wird bei einem Rückruf ein defektes Teil ausgetauscht und der Mangel ist behoben.
Das ist jedoch nicht immer so. Es kommt ebenfalls vor, dass sich ein Mangel nicht einfach beheben lässt oder weiterhin ein Risiko besteht. Dann können die betroffenen Fahrzeugbesitzer rechtliche Ansprüche geltend machen. In Betracht können z.B. Ansprüche auf Preisminderung, Schadenersatz oder Rücktritt vom Kaufvertrag kommen.
Seit dem Dieselskandal hat BRÜLLMANN Rechtsanwälte zahlreiche Autobesitzer zu ihren Ansprüchen bei einem Rückruf vertreten und unterstützt Sie auch weiterhin bei der Durchsetzung ihrer Rechte gegen Autohersteller oder andere Akteure aus dem Bereich Automotive.
Neben Rückrufen wegen unzulässigen Abschalteinrichtungen oder Thermofenstern bei der Abgasreinigung wenden sich Autokäufer auch zunehmend wegen anderer Mängel und Rückrufen an BRÜLLMANN Rechtsanwälte. In den Fokus treten dabei auch zunehmend Rückrufe bei E-Autos, u.a. wegen Problemen mit der Hochvoltbatterie.
Wir vertreten konsequent die Interessen unserer Mandanten, zeigen ihnen die rechtlichen Möglichkeiten auf und unterstützen sie bei der Durchsetzung ihrer Rechte.
Inhaltsangabe:
- Rückruf - Pflicht oder freiwillig
- Rückrufe im Abgasskandal
- Zweite Rückrufaktion EA189 auch für den T5
- Rückruf für EA288 T6
- Rückrufe für Volkswagen 6-Zylinder
- Mercedes
- Opel
- BMW
- Ansprüche der Fahrzeughalter
- Rückrufe bei E-Autos
- BMW-Rückruf wegen Bremsproblemen
Rückruf – Verpflichtend oder freiwillig
Erhalten Autobesitzer einen Rückrufbescheid von ihrem Fahrzeughersteller oder dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) fragen sie sich häufig, ob sie der Aufforderung ihr Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen, nachkommen müssen und welche Konsequenzen drohen, wenn sie den Rückruf ignorieren.
Dabei muss zwischen einem freiwilligen Rückruf des Herstellers, oft auch als freiwillige Servicemaßnahme beschrieben, und einem verpflichtenden Rückruf des KBA unterschieden werden. Freiwillige Servicemaßnahmen sind für den Fahrzeughalter nicht verpflichtend. Wenn der Fahrzeughalter aber extra angeschrieben wird, dann weist das Fahrzeug häufig einen sicherheits- oder umweltrelevanten Mangel auf. Daher kann aus einem freiwilligen auch ein verpflichtender Rückruf des KBA werden. Wird der Rückruf vom KBA überwacht, muss die Maßnahme durchgeführt werden. Lässt der Fahrzeughalter die Maßnahme trotz mehrfacher Aufforderung nicht durchführen, droht am Ende die Zwangsstilllegung des Fahrzeugs.
Die Stilllegung sollte in jedem Fall vermieden werden. Im Zweifelsfall sollte daher juristischer Rat eingeholt werden.
Rückrufe im Abgasskandal
Im Herbst 2015 flog der VW-Abgasskandal auf. Volkswagen hatte bei Fahrzeugen mit dem Dieselmotor des Typs EA 189 eine unzulässige Abschalteinrichtung verwendet und musste allein in Deutschland rund 2,4 Millionen Fahrzeuge zurückrufen. Betroffen waren ebenso Fahrzeuge der Tochtermarken Audi, Seat und Skoda mit diesem Motor.
VW war jedoch nicht der einzige Autobauer, der wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen bzw. einer unzulässigen Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems Fahrzeuge auf Anordnung des Kraftfahrt-Bundesamts in die Werkstatt rufen musste. Rückrufe gab es auch bei Mercedes, BMW, Porsche, Opel und anderen.
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Ansprüche der Fahrzeughalter nach Rückruf
Ob VW oder Mercedes, BMW, Opel oder andere Automarken – Fahrzeughalter, die von einem Rückruf des KBA wegen unzulässiger Abschalteinrichtungen oder Thermofenster betroffen sind, haben grundsätzlich gute Aussichten auf Schadenersatz. Dabei können Ansprüche auf Rückabwicklung des Kaufvertrags wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung oder auf Ersatz des sog. Differenzschadens in Höhe von 5 oder 15 Prozent des Kaufpreises bestehen, wenn der Autohersteller zumindest fahrlässig gehandelt hat. Der Differenzschadenersatz bietet sich besonders bei Fahrzeugen mit dem weit verbreiteten Thermofenster bei der Abgasreinigung an.
Schadenersatzansprüche können auch noch bei VW-Fahrzeugen mit dem Dieselmotor EA 189 bestehen, bei denen schon ein Software-Update aufgespielt wurde und die nun erneut wegen eines Thermofensters in die Werkstatt gerufen werden. Zahlreiche betroffene VW-Kunden haben sich deshalb schon an BRÜLLMANN Rechtsanwälte gewendet, die sie mit ihrer großen Erfahrung im Abgasskandal gerne unterstützen.
Rückrufe bei E-Autos
E-Autos sind immer wieder von Rückrufen betroffen, nicht nur im Abgasskandal. Dabei tauchen auch bei E-Autos immer wieder Probleme auf, die nicht nur ärgerlich sind, sondern für den Fahrer auch gefährlich sein können, z.B. bei Brandgefahr der Hochvoltbatterie.
Rückrufe Porsche Taycan
Nach dem Abgasskandal hat sich Porsche zwar von Dieselmotoren verabschiedet, doch auch beim Porsche Taycan mit Elektroantrieb tauchen immer wieder Schwierigkeiten auf. So führt das Kraftfahrt-Bundesamt in seiner Datenbank 16 Rückrufe für den Taycan seit 2021 bis August 2024 auf. Ins Auge stechen dabei immer wieder Probleme mit der Hochvoltbatterie, die zu einem Brand führen können. Das KBA listet dazu diverse Rückrufe wegen der Hochvoltbatterie und wegen Bremsproblemen auf:
Rückruf Code APB2 vom 15.09.2023: Beim Porsche Taycan Baujahr 2023 und Fahrzeugen der Baujahre 2020 bis 2022 mit einer Austauschbatterie kann die ungenügende Abdichtung der Hochvoltbatterie zum Eindringen von Feuchtigkeit führen, so dass Brandgefahr besteht.
Rückruf Code APB5 vom 24.01.2024: Aufgrund eines Zelldefekts in der Hochvoltbatterie besteht Brandgefahr. Betroffen sind Fahrzeuge des Porsche Tycan der Baujahre 2021 bis 2024.
Rückruf Code ARA4 vom 11.04.2024: Bei Modellen des Porsche Taycan der Baujahre 2019 bis 2023 kann ein Zelldefekt in der Hochvoltbatterie zu einem Kurzschluss und in der Folge zu einem Brand führen.
Rückruf Code ARA5 vom 11.04.2024: Auch dieser Rückruf erfolgt wegen eines Zelldefekts in der Hochvoltbatterie, der zu einem Kurzschluss und in der Folge zu einem Brand führen kann. Hier sind Modelle des Taycan der Baujahre 2018 bis 2024 betroffen.
Rückruf Code ARB5 vom 28.10.2024: Weiterer Rückruf für den Porsche Tycan wegen Brandgefahr bei der Hochvoltbatterie. Diesmal sind Fahrzeuge der Naujahre 2019 bis 2023 betroffen.
Rückruf Code ARB6 vom 25.11.2024: Porsche Taycan der Baujahre 2019 bis 2024 wird wegen eines Zelldefekts in der Hochvoltbatterie zurückgerufen.
Rückruf Code ARB0: Bei Modellen des Porsche Taycan der Baujahre 2019 bis 2024 kann es zu einem Versagen der vorderen Bremsschläuche und in der Folge zum Ausfall des vorderen Bremskreises kommen.
Im Oktober 2024 wird bekannt, dass Porsche auch in den USA rund 27.500 Taycan wegen Problemen bei der Hochspannungsbatterie, die zu einem Kurzschluss und einen Brand führen können, zurückrufen muss. In Deutschland wird nach Medienberichten ein vergleichbarer Rückruf erwartet.
Bekommt Porsche die sicherheitsrelevanten Probleme nicht in den Griff und kann die Mängel nicht dauerhaft beheben, können betroffene Porsche-Kunden ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen. So können ggf. Ansprüche aus Gewährleistung von Kaufpreisminderung bis zur Rückabwicklung des Kaufvertrags bestehen.
Rückruf Audi e-tron
Rückruf Code 93U9 bzw. 93V2 vom 12.02.2024: Modelle des Audi e-tron der Baujahre 2018 bis 2022 werden zrurückgerufen. Grund für den Rückruf sind Spannungsverluste in der Hochvolt-Batterie auftreten. Diese können zu einer thermischen Überlastung und in letzter Konsequenz zu einem Fahrzeugbrand führen.
Rückruf Code 93VN vom 17.05.2024: Rückruf für Modelle des Audi e-tron GT und RS e-tron GT der Baujahre 2020 bis 2024 wegen Brandgefahr bei der Hochvoltbatterie.
Rückruf Code 93VM vom 29.05.2024: Rückruf für Modelle des Audi e-tron GT und RS e-tron GT der Baujahre 2020 bis 2023 wegen Brandgefahr bei der Hochvoltbatterie.
Rückruf Code 931A und 931B: Rückruf für Modelle des Audi e-tron GT sowie des RS e-tron GT der Baujahre 2020 bis 2024. Ein Zelldefekt in der Hochvoltbatterie kann zu einem Kurzschluss führen und in der Folge einen Brand auslösen.
Mini Cooper SE – Rückruf wegen Brandgefahr
Wegen Brandgefahr muss Mini Cooper in Deutschland rund 40.000 Modelle des elektrischen Mini Cooper SE zurückrufen. Der Rückruf betrifft Fahrzeuge der Baujahre 2018 bis 2024 und erfolgt unter dem Code 0061750800. Grund für den Rückruf ist, dass Feuchtigkeit in die Batterie eindringen und es in der Folge zu einem Kurzschluss und Brand kommen könnte. Mini Cooper will in der Werkstatt aber keine neue Batterie einsetzen, sondern eine Software installieren, die die Fehlfunktion der Batterie zuverlässig erkennt und dann dafür sorgt, dass sich die Batterie so weit entlädt, dass keine Brandgefahr mehr besteht. Rechtsanwalt Gisevius: „Das ist in meinen Augen unzureichend. Bei Brandgefahr sollte die Batterie umgehend ausgetauscht werden.“ BRÜLLMANN Rechtsanwälte unterstützt betroffene Mini Cooper-Fahrer, die sich auf dieses Risiko nicht einlassen wollen.
Mercedes-Rückrufe im Abgasskandal
Seit 2018 ist auch Mercedes von zahlreichen Rückrufen im Zusammenhang mit unzulässigen Abschalteinrichtungen betroffen. Mercedes führt die Rückrufe zwar durch, zweifelt die Unzulässigkeit der beanstandeten Funktionen aber an. Das KBA hat u.a. folgende Rückrufe angeordnet:
Rückruf Code 5496121
- Mercedes E-Klasse, GLE mit Motor OM 642 Abgasnorm Euro 6, Baujahre 2015 bis 2018
- Mercedes E-Klasse, Baujahre 2014 -2016, Baureihe 207
- Mercedes E-Klasse, Baujahre 2012 bis 2014, Baureihe 207 mit NAG2
- Mercedes E-Klasse, Baujahre 2013 – 2014, Baureihe 212 mit NAG 3
- Mercedes S-Klasse, Baujahre 2016 – 2017, Baureihe 222 4x4
- Mercedes S-Klasse, Baujahre 2013 bis 2016, Baureihe 222 mit NAG2 4x4
- Mercedes S-Klasse, Baujahre 2013 bis 2015, Baureihe 222 mit NAG2 4x2
- Mercedes CLS-Klasse und E-Klasse, Baujahre 2015 bis 2018, Baureihen 212 und 218
- Mercedes CLS Klasse und E-Klasse, Baujahre 2014 bis 2016, Baureihen 212 und 218 mit NAG2
- Mercedes M-Klasse, Baujahre 2012 bis 2016, Baureihe 166
- Mercedes GLE und GLS, Baujahre 2015 bis 2017, Baureihen 166 und 292
- Mercedes S 350, OM 642, Euro 6, Baujahre 2015 bis 2017
Rückruf Code 5499303
- Mercedes SLK, Baujahre 2015 – 2017, Baureihe R172 mit OM651 und der Abgasnorm Euro 6
Rückruf Code 5499636
- Mercedes GLC mit Motor OM 651, Baujahre 2015 bis 2017
- Mercedes GLE mit Motor OM 651, Baujahre 2015 bis 2018
- Mercedes C-Klasse und S-Klasse, Baujahre 2013 - 2016, Baureihen 205Hybrid, 222Hybrid
- Mercedes GLE, Baujahre 2015 – 2018, Baureihe 166
- Mercedes GLC 220d 4Matic OM 651 Abgasnorm Euro 6, Baujahre 2015 bis 2016
- Mercedes GLC 250d 4Matic OM 651Abgasnorn Euro 6, Baujahre 2015 bis 2016
Rückruf Code 5497507
- Mercedes E 250 CDI 4Matic Motor OM 651 Abgasnorm Euro 5, Baujahre 2010 bis 2011
- Mercedes E-Klasse, OM 651, Euro 5, Baureihe 212, Baujahre 2010 bis 2014
- Mercedes A- und B-Klasse, OM 640, Euro 5, Baujahre 2008 bis 2011
- Mercedes C-, E- und S-Klasse, OM 651, Euro 5, Baujahre 2008 bis 2011
Rückruf Code 5496143
- Mercedes GLE Motor OM 651, Baujahre 2015 bis 2018
- Mercedes GLE Motor OM 651 Euro 6, Baujahre 2011 bis 2015
- Mercedes GLK 220 BlueTec 4Matic, OM 651 Euro 6, Baujahre 2012 bis 2015
- Mercedes GLK 250 BlueTec 4Matic, OM 651 Euro 6, Baujahre 2012 bis 2015
Rückruf Code 5496128
- Mercedes E-Klasse, OM 651 Euro 5, Baujahre 2009 bis 2011
- Mercedes C-Klasse, E-Klasse, Baujahre 2009 bis 2010
Rückruf Code 5496129
- Mercedes GLK, Baujahre 2014 bis 2015
Rückruf Code NC3II6515R
- Mercedes Sprinter, Baujahre 2013 bis 2018
Rückruf Code NC3I6515R
- Mercedes Sprinter, Baujahre 2011 bis 2013
Rückruf Code NC2II651R
- Mercedes Viano und Vito, Baujahre 2010 bis 2014
Rückruf Code 5497524
- Mercedes A-Klasse und B-Klasse, Baujahre 2009 bis 2011
Rückruf Code 5499024
- Mercedes A-Klasse, B-Klasse, CLA und GLA, OM 607, Euro 6, Baujahre 2014 bis 2017
Rückruf Code 5499302
- Mercedes C-Klasse OM 626 der Baureihe 205, Euro 6, Baujahre 2013 bis 2018
Ende Dezember 2023 wurde außerdem bekannt, dass Mercedes auf Anordnung des KBA einen umfangreichen Rückruf bei Fahrzeugen mit einem Thermofenster durchführen muss. Das berichteten u.a. der Bayerische Rundfunk (BR) und der „Spiegel“. Demnach sollen mindestens 100.000 Fahrzeuge betroffen sein. Um welche Modelle es sich konkret handelt, ist noch nicht bekannt.
VW EA189 im Abgasskandal - Rückrufe seit 2016
Wirklich kein Ruhmesblatt: Obwohl der EA189 die VW Motorengeschichte seit 2010 auch positiv geprägt hat, bleibt der "Skandalmotor" ein Synonym für Betrügereien im Abgasskandal. Mittlerweile gibt es Rückrufe vom Rückruf -alles nicht mehr wirklich lustig.
Skandalmotor EA 189 – Erster VW Rückruf unter dem Code 23R7
Nachdem der VW-Abgasskandal aufgeflogen war, musste Volkswagen Dieselfahrzeuge mit dem manipulierten Motor des Typs EA 189 unter dem Code 23R7 zurückrufen. In der Werkstatt sollte die unzulässige Abschalteinrichtung entfernt und ein Software-Update aufgespielt werden. Entsprechend erfolgte ein Rückruf für die betroffenen Audi-Modelle unter dem Code 23Q7, für Seat unter dem Code 23S1 und für Skoda unter dem Code 23R6.
Bei VW waren folgende Modelle mit dem Dieselmotor EA 189 von dem Rückruf 23R7 betroffen:
- Amarok
- Beetle
- Caddy
- CC
- Eos
- Golf
- Jetta
- Passat
- Polo
- Scirocco
- Sharan
- Tiguan
- Touran
Erst 2020 folgte unter dem Code 23BD ein Rückruf für den VW Crafter wegen einer unzulässigen Abschalteinrichtung.
Doch mit dem Software-Update hat sich das Thema unzulässige Abschalteinrichtungen bei den Fahrzeugen nicht erledigt. So gab es zunächst für den VW Eos unter dem Code 23AO einen erneuten Rückruf, weil auch nach dem Software-Update noch erhöhte Emissionswerte festgestellt wurden.
Offensichtlich gab es nicht nur beim VW Eos ein Problem mit dem Software-Update. So stellte das Verwaltungsgericht Schleswig mit Urteil vom 20. Februar 2023 fest, dass das Update eine unzulässige Abschalteinrichtung in Form eines Thermofensters enthält. In dem Fall ging es um das Update bei einem VW Golf, doch dürfte das für andere Modelle ebenso gelten.
Dafür spricht auch ein weiterer Rückruf von August bzw. September 2024 für Modelle des VW Amarok, VW Crafter, VW Transporter, VW Polo und VW Touareg wegen der Verwendung eines unzulässigen Thermofensters bei der Abgasreinigung. Als Grund für den Rückruf gibt das KBA etwas verklausuliert an:
„Die AGR-Reduktion über Umgebungstemperatur entspricht nicht der VO (EG) Nr. 715/2007 und den EuGH-Urteilen von Juli 2022 (sog. “Thermofenster“ zwischen 15°C und 33°C).“
Im Klartext dürfte das heißen, dass das verwendete Thermofenster in den Modellen eine unzulässige Abschalteinrichtung darstellt. Der EuGH hatte mit Urteilen vom 14. Juli 2022 deutlich gemacht, dass Abschalteinrichtungen unzulässig sind, wenn sie schon unter normalen Betriebsbedingungen die Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems reduzieren. Das ist bei Thermofenstern, die die Abgasrückführung schon bei Temperaturen unterhalb von 15 und oberhalb von 33 Grad reduzieren, der Fall.
Zweite große Rückrufaktion für den EA189 auch für den T5
In der Werkstatt soll nun ein Software-Update aufgespielt werden Betroffen von diesem Rückruf sind:
- Code 23M3: VW Polo der Baujahre 2010 bis 2014
- Code 23M4: VW Crafter und VW Transporter der Baujahre 2009 bis 2015
- Code 23M5: VW Amarok der Baujahre 2010 bis 2013
- Code 23M7: VW Touareg der Baujahre 2011 bis 2014
- Code 23N3: VW Touareg der Baujahre 2010 bis 2014
Zudem gibt es einen weiteren Rückruf für den VW Caddy. Das KBA veröffentlichte dazu, dass die betroffenen Fahrzeuge unzulässige Abschalteinrichtungen enthalten und Datenstände aus dem EA189-Rückruf korrigiert und das Motorsteuergerät umprogrammiert werden muss.
- Code 23EN: VW Caddy der Baujahre 2010 bis 2020
23LZ – Erneuter Rückruf für Audi A4, A5, A6 und Q5
Auch Audi muss wegen der Verwendung eines unzulässigen Thermofensters zahlreiche Modelle zurückrufen. Nach Angaben des KBA sind von dem Rückruf Modelle des Audi A4, A5, A6 und Q5 der Baujahre 2009 bis 2017 betroffen. Als Grund für den Rückruf gibt die Behörde am 28. Oktober 2024 an, dass die Reduktion der Abgasrückführungsrate in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur nicht der europäischen Verordnung Nr. 715/2007 und den EuGH-Urteilen von Juli 2022 zu Thermofenstern entspricht.
Der EuGH hatte mit Urteilen vom 14. Juli 2022 deutlich gemacht, dass Abschalteinrichtungen wie das Thermofenster unzulässig sind, wenn sie schon unter üblichen Betriebsbedingungen die Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems reduzieren.
23DW - Audi A4, A5, A6, A7, A8, Q5 und Q7 müssen in die Werkstatt
Audi muss allein in Deutschland erneut über 50.000 Fahrzeuge wegen der Verwendung eines Thermofensters bei der Abgasreinigung zurückrufen. Der Rückruf wird unter dem Aktionscode 23DW durchgeführt und betrifft nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) vom 25. November 2024 Fahrzeuge des Typs Audi A4, A5, A6, A7, A8, Q5 und Q7 der Baujahre 2010 bis 2017. Als Grund nennt das KBA, dass die Reduktion der Abgasrückführung (AGR) nicht der europäischen Verordnung VO (EG) Nr. 715/2007 entspricht und auch nicht der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs vom Juli 2022 zur Verwendung von Thermofenstern
23BK - Audi muss A4, A6, A8 und Q7 zurückrufen
Unter dem Aktionscode 23BK muss Audi einen weiteren Rückruf durchführen. Nach Angaben des KBA müssen weltweit insgesamt rund 147.000 Fahrzeuge in die Werkstatt gerufen werden, in Deutschland sind es ca. 68.500 Audi A4, A6, A8 und Q7 der Baujahre 2005 bis 2010 . Bei den Fahrzeugen soll eine unzulässige Abschalteinrichtung bzw. eine unzulässige Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems entfernt und ein Software-Update auf die Motorsteuerung aufgespielt werden.
Rückrufe EA288 - VW T6 Rückruf 23Z7
Im VW T6 ist zwar schon der Nachfolgemotor des Typs EA 288 verbaut, aber auch hier kam es schon 2019 zu einem verpflichtenden Rückruf des KBA unter dem Code 23Z7. Betroffen waren Modelle der Baujahre 2014 bis 2017 mit 2,0 Liter TDI-Motor und der Abgasnorm Euro 6. Grund für den Rückruf war eine Konformitätsabweichung, die zu einer Überschreitung des Euro 6-Grenzwertes für Stickoxide führt. Nach Ansicht von Rechtsanwalt Gisevius ist das Software-Update jedoch nicht für alle Modelle problemlos und kann zu ernsthaften Schäden führen.
Skoda Rückruf 23AX
Für Modelle des Skoda Octavia und Skoda Superb der Baujahre 2015 und 2018 gibt es eine freiwillige Servicemaßnahme von Skoda. Diese soll dazu dienen, die Stickoxid-Emissionen zu verringern. Wie das KBA am 27. Juni 2024 veröffentlichte, werde der Mangel noch untersucht. Daher kann aus dem freiwilligen noch ein verpflichtender Rückruf werden.
Skoda Fabia und Roomster Rückruf 23FG
Skoda muss Modelle des Fabia und Roomster der Baujahre 2008 bis 2015 zurückrufen. Nach Angaben des KBA vom 2.12.2024 kommt bei den betroffenen Fahrzeugen eine unzulässige Abschalteinrichtung zum Einsatz.
Seat Ibiza Rückruf 23X0
Rückruf für Modelle des Seat Ibiza der Baujahre 2011 bis 2015. Grund ist nach Angaben des KBA vom 25.11.2024 ein unzulässiges Thermofenster bei der Abgasreinigung.
Seat Exeo Rückruf 23Y0
Seat muss in Deutschland über 10.000 Seat Exeo der Baujahre 2009 bis 2012 zurückrufen. Der Rückruf erfolgt wegen eines unzulässigen Thermofensters bei der Abgasreinigung, wie dss KBA am 25.11.2024 mitteilt.
Porsche, Audi, Opel und BMW im Abgasskandal
Fast alle Hersteller - natürlich auch aus China, Südkorea, USA oder sonstwoher arbeiten mit dem themischen Fenster. Einige haben damit Probleme bekommen, andere nicht.
Porsche und Audi – Rückrufe im Abgasskandal
Vom VW-Abgasskandal waren nicht nur Fahrzeuge mit dem kleineren Dieselmotor EA 189 betroffen, sondern auch die großvolumigeren Motoren mit 3 Litern Hubraum und mehr, die von Audi gebaut und entwickelt wurden. In diesen Dieselmotoren des Typs EA 896, EA 897, EA 897 evo oder EA 898 hat Audi unzulässige Abschalteinrichtungen verwendet. Unter dem Code 23X6 ordnete das KBA daher zahlreiche Rückrufe für Modelle des Audi A4, A5, A6, A7, A8, Q5, SQ5 und Q7 an. Für Modelle des A6 und A7 gibt es außerdem unter dem Code 23BX einen weiteren Rückruf.
Die von Audi gebauten Motoren kamen auch bei der Konzernschwester Porsche in Dieselmodellen des Macan, Cayenne und Panamera zum Einsatz. Auch diese Fahrzeugen waren von Rückrufen betroffen und mussten Software-Updates installieren lassen.
Rückruf Porsche Cayenne unter Aktionscode ARB9, ARC1, oder ARC2
Am 20.11.2024 machte das Kraftfahrt-Bundesamt einen weiteren Rückruf für Modelle des Porsche Cayenne bekannt. Sie werden unter dem Aktionscode ARB9 bzw. ARC1 und ARC2 in die Werkstatt gerufen. Grund ist die Entfernung einer unzulässigen Abschalteinrichtung bzw. der unzulässigen Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems. Nach Angaben des KBA handelt es sich bei allen Rückrufen um eine Nachprüfaktion. Dabei soll die Software des Motorsteuergeräts überprüft und falls erforderlich aktualisiert werden.
Drohender Radverlust bei Porsche - Code ARC4
Wie Ende Oktober 2024 bekannt wurde, muss Porsche einen weltweiten Rückruf für verschiedene Modelle starten. Aufgrund eines Problems mit Zentralverschlussfelgen droht bei den betroffenen Porsche ein Radverlust. Betroffen sind spezielle Modelle des
- Porsche 911 (Typ 992): GT3, GT3 RS, Turbo, Turbo S, GTS, Sport Classic
- Porsche 718 (Typ 982): GT4 RS, Spyder RS
- Porsche Panamera (Typ G3): Turbo S E-Hybrid, Turbo, GTS,
die zwischen dem 1. September 2023 und 23. Oktober 2024 gebaut wurden.
BMW-Rückrufe im Abgasskandal
Bei BMW hielten sich die Rückrufe wegen unzulässigen Abschalteinrichtungen bislang in Grenzen. Anfang 2018 gab es unter dem Code 0013760200 einen Rückruf für Modelle des BMW M550d und BMW 750d, weil bei ihnen eine fehlerhafte Software für die Abgasreinigung aufgespielt wurde. Im Juli 2024 veröffentlichte das KBA einen Rückruf für Modelle des BMW X3, damit eine unzulässige Abschalteinrichtung bzw. eine unzulässige Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems entfernt wird. Betroffen sind Modelle des BMW X3 xDrive 20d und BMW X3 sDrive 18d mit dem Dieselmotor des Typs N47D20 der Baujahre 2010 bis 2014. Nach Angaben des KBA kommt bei den betroffenen Fahrzeugen ein Thermofenster bei der Abgasreinigung zum Einsatz. Der Rückruf wird unter dem Code 0011600700 bzw. 0011610700 durchgeführt.
Opel Rückrufe im Abgasskandal
Nach einigem Hin und Her muss auch Opel Fahrzeuge im Abgasskandal zurückrufen. Dabei handelt es sich um Modelle des Zafira 1,6 und 2,0 Liter CDTi, Insignia 2,0 CDTi und Cascada 2,0 CDTi der Baujahre 2013 bis 2016. Das Schleswig-Holsteinische Oberverwaltungsgericht hat mit Beschluss vom 6.11.2019 entschieden, dass Opel den Rückruf durchführen muss. Der Rückruf läuft unter dem Code E15-2025000 (17-R-021).
Weitere Rückrufe
BMW-Rückruf wegen Problemen am Bremssystem
Wegen Problemen am Bremssystem führt BMW einen umfassenden Rückruf durch, der weltweit ca. 1,5 Millionen Fahrzeuge betrifft. In Deutschland sind rund 127.000 Fahrzeuge quer durch die Modellpalette ab Baujahr 2022 betroffen. Folgende Modelle könnten betroffen sein:
BMW
- BMW 2er Activ Tourer
- BMW x1 und ix1
- BMW XM
- BMW X5 LCI
- BMW X5 LCI
- BMW X6 LCI
- BMW X6M LCI
- BMW X7 LCI
- BMW 5er Limousine
- BMW i5
- BMW 7er Limousine
- BMW Alpina XB7
Mini
- Mini Cooper
- Mini Countryman
Rolls-Royce
- Rolls-Royce Spectre
Nach Angaben des KBA kann durch eine Störung des Motorpositionssensors die hydraulische Bremskraftunterstützung ausfallen. Auch ABS und DSC stehen ggf. nicht zur Verfügung, so dass es zu einem längeren Bremsweg kommen kann. Trotz dieses hohen Risikos soll nicht das potenziell fehlerhafte Bremssystem ausgetauscht werden, sondern eine Software installiert werden, die einen möglichen Ausfall vorher erkennt und eine Warnung an den Fahrer sendet. Erst wenn das der Fall ist, soll das fehlerhafte Bremssystem erneuert werden.
Verständlich, wenn betroffene BMW-Kunden dieses Risiko nicht eingehen möchten. Auch in Augen von Rechtsanwalt Gisevius ist das keine ausreichende Mangelbeseitigung. BRÜLLMANN Rechtsanwälte berät betroffene BMW-Kunden daher gerne zu ihren rechtlichen Möglichkeiten.
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Handlungsempfehlungen
Wer von einem Rückruf betroffen ist, muss für sich entscheiden, inwieweit ihn das berührt, verunsichert oder sogar wütend macht. Sollten Sie etwas unternehmen wollen, z.B. Schadenersatz fordern, stehen wir Ihnen gern mit der vollen Kraft unserer seit Jahren gewachsenen Expertise im Automotive-Bereich. idealerweise erreichen Sie unsere Experten unter info@oeltod-anwalt.de
Rechtsanwalt Gisevius veröffentlich nahezu täglich wichtige Rückrufinformationen auf anwalt.de und kann über www.updatefolgen.de auch direkt für ein konkretes Problem angeschrieben werden.