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Thermofenster VW T5 - Rückruf und Software-Update

Für den VW Transporter veröffentlichte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im September 2024 einen Rückruf wegen der Verwendung eines unzulässigen Thermofensters bei der Abgasrückführung. Da der Rückruf Fahrzeuge der Baujahre 2009 bis 2015 betrifft, ist davon auszugehen, dass es sich um den VW T5 handelt. Die betroffenen Fahrzeuge werden unter dem Code 23M4 zurückgerufen.

Wie das KBA veröffentlichte, entspricht die Reduktion der Abgasrückführung (AGR) nicht der EU-Verordnung Nr. 715/2007 und auch nicht der Rechtsprechung des EuGH vom Juli 2022. Der EuGH hatte deutlich gemacht, dass Abschalteinrichtungen unzulässig sind, wenn sie unter normalen Betriebsbedingungen zu einer Verringerung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems führen. „Damit sind auch Thermofenster, die schon bei Temperaturen unter 15 Grad zu einer Reduzierung der Abgasreinigung führen, als unzulässige Abschalteinrichtung zu sehen“, sagt Rechtsanwalt Frederick M. Gisevius, BRÜLLMANN Rechtsanwälte.

In der Werkstatt soll bei den betroffenen VW Transportern ein Software-Update aufgespielt werden. „Das bedeutet voraussichtlich, dass das Thermofenster neu programmiert wird, damit die Abgasreinigung nicht schon bei zu erwartenden Temperaturen reduziert wird und dadurch der Stickoxid-Anstieg steigt“, so Rechtsanwalt Gisevius. Doch was bedeutet das Update für die Motoren?

Rechtsanwalt Gisevius hat schon zahlreiche T5-Fahrer gegen VW vertreten. Dabei hat VW regelmäßig darauf hingewiesen, dass das Thermofenster aus Motorschutzgründen notwendig sei. Das wirft die Frage auf, was aus dem Motorschutz wird, wenn nun ein Software-Update aufgespielt wird oder ob das Thermofenster nicht so notwendig war, wie von VW behauptet.

Trotz dieser Unsicherheit müssen die betroffenen T5-Fahrer dem Rückruf folgen. Der Rückruf wird vom KBA überwacht, so dass die Stilllegung des Fahrzeugs drohen kann, wenn das Update nicht installiert wird. „Da es sowohl die EU-Verordnung schon seit Jahren gibt und auch der EuGH schon im Juli 2022 deutlich gemacht hat, dass Thermofenster bei der Abgasreinigung eine unzulässige Abschalteinrichtung darstellen können, ist es verwunderlich, dass der Rückruf erst jetzt erfolgt. In der Zwischenzeit haben noch zahlreiche Käufer einen VW T5 erworben, in dem offenbar eine unzulässige Abschalteinrichtung zum Einsatz gekommen ist“, so Rechtsanwalt Gisevius.

Für die betroffenen T5-Fahrer besteht die Möglichkeit Schadenersatzansprüche geltend zu machen. Ihre Chancen sind durch die aktuelle Rechtsprechung weiter gestiegen. Denn nicht nur der EuGH hat deutlich gemacht, dass Thermofenster unzulässige Abschalteinrichtungen sein können. Zudem hat der BGH im Juni 2023 entschieden, dass Schadenersatzansprüche im Abgasskandal schon bei Fahrlässigkeit des Autoherstellers bestehen. Rechtsanwalt Gisevius: „Das bedeutet, dass den Autobauern keine vorsätzliche sittenwidrige Schädigung mehr nachgewiesen muss. Dadurch sind die Chancen auf Schadenersatz gerade bei Fahrzeugen mit einem Thermofenster deutlich gestiegen.“

Bei Fahrlässigkeit habend die Käufer Anspruch auf Ersatz des sog. Differenzschadens, der nach Rechtsprechung des BGH zwischen 5 und 15 Prozent des Kaufpreises beträgt.

Die Kanzlei BRÜLLMANN Rechtsanwälte berät Sie gerne zu ihren rechtlichen Möglichkeiten.

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Abgas-Skandal, Automotive, T5 Öltod

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Aktuelles

Der Käuferin eines VW Passat mit dem Dieselmotor des Typs EA 288 hat das Amtsgericht Heilbronn mit Urteil vom 31. Januar 2025 Schadenersatz zugesprochen (Az.: 3 C 2713/23). Sie erhält 10 Prozent des Kaufpreises zurück. „Das Gericht ist unserer Argumentation gefolgt, dass VW in dem Passat eine unzulässige Abschalteinrichtung in Form der sog. Fahrkurvenerkennung verwendet und sich damit schadenersatzpflichtig gemacht hat“, sagt Rechtsanwalt Frederick M. Gisevius, der das Urteil erstritten hat.

Das OLG Nürnberg hat im Abgasskandal Schadenersatz bei einem VW Polo mit dem Dieselmotor des Typs EA 288 zugesprochen (Az.: 16 U 64/22). Da in dem Fahrzeug eine unzulässige Abschalteinrichtung in Form eines Thermofensters bei der Abgasreinigung verwendet werde, habe der Kläger Anspruch auf Ersatz des sog. Differenzschadens in Höhe von 10 Prozent des Kaufpreises – knapp 3.100 Euro.

Wegen erhöhten Stickoxid-Emissionen muss Volvo einen umfangreichen Rückruf durchführen. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt am 18. Dezember 2024 veröffentlichte, sind Modelle des Volvo S90, V90, XC60 und XC90 der Baujahre 2017 bis 2020 von dem Rückruf betroffen.

Für den VW Transporter veröffentlichte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) im September 2024 einen Rückruf wegen der Verwendung eines unzulässigen Thermofensters bei der Abgasrückführung. Da der Rückruf Fahrzeuge der Baujahre 2009 bis 2015 betrifft, ist davon auszugehen, dass es sich um den VW T5 handelt. Die betroffenen Fahrzeuge werden unter dem Code 23M4 zurückgerufen.

Ein kleiner Kratzer hier, eine kleine Beule da – bei der Rückgabe eines Leasingfahrzeugs kann es oft zu überzogenen Nachforderungen kommen, weil das Fahrzeug vermeintlich nicht ordnungsgemäß gepflegt und gewartet wurde. „Tatsächlich handelt es sich bei leichten Kratzern oder Beulen häufig um ganz gewöhnliche Gebrauchsspuren, für die der Leasingnehmer nicht zur Kasse gebeten werden kann“, sagt Rechtsanwalt Hansjörg Looser, BRÜLMANN Rechtsanwälte.

Bei e-Modellen des Audi A6, A7 und Q5 kann es zur Überhitzung der Hochvoltbatterie und in Folge zu einem Fahrzeugbrand kommen. Für die betroffenen Fahrzeuge gibt es unter dem Code 93AB deshalb einen Rückruf, der vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) überwacht wird.