Rückrufservice

VW Abgasskandal EA 288 - Schadenersatz für VW Caddy

VW ist im Abgasskandal erneut bei einem Fahrzeug mit dem Dieselmotor EA 288 zu Schadenersatz verurteilt worden. Das Landgericht Offenburg entschied mit Urteil vom 8. Januar 2021, dass der Kläger gegen Rückgabe seines VW Caddy 2,0 Liter TDI die Erstattung des Kaufpreises abzüglich einer Nutzungsentschädigung für die gefahrenen Kilometer verlangen kann (Az.: 2 O 168/20).

Der Dieselmotor EA 288 ist das Nachfolgemodell des Motors EA 189 mit dem der VW-Abgasskandal im Herbst 2015 seinen Anfang nahm. Er wird in Dieselfahrzeugen der Marken VW, Audi, Seat und Skoda eingesetzt. Wie beim Vorgängermotor besteht auch beim EA 288 der Verdacht, dass VW eine unzulässige Abschalteinrichtung verwendet. Verschiedene Gerichte haben VW deshalb bereits zu Schadenersatz verurteilt. Auch das Landgericht Offenburg ist nun zu der Auffassung gekommen, dass VW dem Kläger wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung Schadenersatz leisten muss.

In dem VW Caddy sei eine Zykluserkennung verbaut. Diese Funktion erkenne, ob sich das Fahrzeug im Testmodus befindet. Ist dies der Fall, werde der Emissionsausstoß reduziert, so das LG Offenburg. Unwesentlich sei, ob die zulässigen Grenzwerte beim Abgasausstoß auch ohne diese Funktion eingehalten würden. Auch dann sei eine Verbesserung der Emissionswerte im Testmodus nicht zulässig und der Kunde werde über die Eigenschaften des Fahrzeugs getäuscht. Es sei ein Unterschied, ob Grenzwerte deutlich unterschritten oder so gerade eingehalten werden, führte das Gericht aus.

Der Europäische Gerichtshof hat am 17. Dezember 2020 entschieden, dass Funktionen, die die Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems verändern und im realen Fahrbetrieb zu einem höheren Emissionsausstoß führen, unzulässig sind. Ausnahmen seien nur zum unmittelbaren Schutz des Motors vor plötzlichen Schäden, die zu einer konkreten Gefahr während der Fahrt führen, zulässig.

„Nach der Rechtsprechung des EuGH sind damit auch die bei Dieselfahrzeugen vielfach verwendeten Thermofenster bei der Abgasreinigung unzulässige Abschalteinrichtungen. Die Chancen auf Schadensersatz für geschädigte Autofahrer sind nach dem EuGH-Urteil noch weiter gestiegen. Das gilt sowohl für Fahrzeuge mit dem Motor EA 288 als auch für Modelle mit dem größeren 3-Liter-Dieselmotor, der bei verschiedenen Audi-Modellen, beim VW Touareg oder den Porsche-SUVs Cayenne und Macan zum Einsatz kommt“, sagt Rechtsanwalt Frederick M. Gisevius, BRÜLLMANN Rechtsanwälte.

Die Kanzlei BRÜLLMANN Rechtsanwälte ist Kooperationspartner der IG Dieselskandal und bietet Ihnen eine kostenlose Ersteinschätzung Ihrer Möglichkeiten an. Sprechen Sie uns an.

 

[view:ctaaktuelles=block_1]

 

 

Ansprechpartner

Sekretariat: Frau Kalaitsidou
Tel:  0 800 000 1959
Fax: 0711 / 520 888 - 23  
E-Mail: info@oeltod-anwalt.de

Kontaktieren Sie uns

Ich stimme zu, dass meine Angaben aus dem Kontaktformular zur Beantwortung meiner Anfrage erhoben und verarbeitet werden. Die Daten werden nach abgeschlossener Bearbeitung Ihrer Anfrage gelöscht. Hinweis: Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@bruellmann.de widerrufen. Detaillierte Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. *
CAPTCHA
Aktuelles

Audi beginnt mit einem groß angelegten Rückruf, von dem weltweit rund 600.000 Fahrzeuge und in Deutschland ca. 180.000 Fahrzeuge betroffen sind. Grund für die Rückrufe ist die Entfernung unzulässiger Abschalteinrichtungen bzw. Probleme bei der Abgasrückführung (AGR). Audi führt die Rückrufe unter den Codes 23BK und 23DW durch.

Die Skoda-Modelle Fabia und Roomster der Baujahre 2008 bis 2015 sind von einem Rückruf wegen einer unzulässigen Abschalteinrichtung betroffen. Der Rückruf wird unter dem Hersteller-Code 23FG durchgeführt und vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) überwacht.

Die VW-Tochter Seat muss wegen der Verwendung eines unzulässigen Thermofensters bei der Abgasreinigung rund 5.300 Fahrzeuge in Deutschland in die Werkstatt rufen. Konkret betroffen von dem Rückruf, der unter dem Aktionscode 23X0 durchgeführt wird, ist der Seat Ibiza der Baujahre 2011 bis 2015.

Audi muss allein in Deutschland erneut über 50.000 Fahrzeuge wegen der Verwendung eines Thermofensters bei der Abgasreinigung zurückrufen. Der Rückruf wird unter dem Aktionscode 23DW durchgeführt und betrifft nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) vom 25. November 2024 Fahrzeuge des Typs Audi A4, A5, A6, A7, A8, Q5 und Q7 der Baujahre 2010 bis 2017.

Audi muss im Zusammenhang mit unzulässigen Abschalteinrichtungen einen weiteren Rückruf unter dem Aktionscode 23BK starten. Diesmal sind nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) vom 20. November 2024 Modelle des Audi A4, A6, A8 und Q7 der Baujahre 2005 bis 2010 betroffen.

Halter eines VW Caddy erhalten derzeit Post und werden aufgefordert, ihr Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen. Anlass für den Rückruf unter dem Aktionscode 23EN ist nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) eine unzulässige Abschalteinrichtung im Emissionskontrollsystem der betroffenen Fahrzeuge.