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VW Abgasskandal - Razzia wegen Motor EA 288

VW hat Vorwürfe, dass bei Fahrzeugen mit dem Dieselmotor EA 288 und der Abgasnorm Euro 6 eine unzulässige Abschalteinrichtung zum Einsatz kommt, stets zurückgewiesen. Dennoch hatte sie jetzt im Zusammenhang mit dem Dieselskandal und dem Motor EA 288 unangemeldeten Besuch erhalten. Die Ermittler der Staatsanwaltschaft Braunschweig standen am 3. September in Wolfsburg vor der Tür und durchsuchten die Geschäftsräume.

Wie u.a. der „Spiegel“ berichtet, beziehen sich die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auf Dieselfahrzeuge mit dem Motor EA 288. Dieser Motor ist das Nachfolgemodell des Dieselmotors EA 189, bei dem bekanntlich im großen Stil Abgaswerte bei Millionen von Fahrzeugen manipuliert worden waren.

Nun steht ausgerechnet der Nachfolgemotor im Fokus der Ermittlungen und VW droht eine Neuauflage des Abgasskandals, wenn sich herausstellen sollte, dass auch beim Motor EA 288 Abgaswerte manipuliert wurden. Auch dieser Motor wird bei zahlreichen Modellen von VW und den Konzerntöchtern Audi, Seat und Skoda verwendet.

VW weist Vorwürfe einer unzulässigen Abschalteinrichtung natürlich zurück und verweist auch auf Messungen des Kraftfahrt-Bundesamts aus dem Jahr 2016, bei denen keine Hinweise auf unzulässige Abschalteinrichtungen gefunden wurden.

Verdachtsmomente, dass es VW mit den Abgaswerten auch beim EA 288 nicht so genau genommen hat, gab es dennoch immer wieder. Zuletzt berichtete der SWR, dass in dem Motor wohl eine Software verwendet wird, die erkennt, wenn sich das Fahrzeug im Prüfmodus befindet. Dann werde ausreichend AdBlue für die Abgasreinigung eingespritzt, im realen Straßenbetrieb werde die Zufuhr aber wieder gedrosselt, berichtete der SWR und berief sich auf interne VW-Dokumente, die dem Sender vorlägen.

„Die Durchsuchungen der Staatsanwaltschaft sind sicher nicht geeignet, den Verdacht einer unzulässigen Abschalteinrichtung zu entkräften. Führen die Ermittlungen zu dem Ergebnis, dass Abgaswerte manipuliert wurden, erfährt der Dieselskandal ein ganz neues Ausmaß“, sagt Rechtsanwalt Frederick M. Gisevius, BRÜLLMANN Rechtsanwälte, aus Stuttgart.

Auch die Gerichte beschäftigen sich bereits mit dem EA 288. Das Landgericht Wuppertal wird z.B. ein Sachverständigengutachten einholen, um festzustellen, ob bei diesem Motor eine unzulässige Abschalteinrichtung im Einsatz ist.

Die Kanzlei BRÜLLMANN Rechtsanwälte ist Kooperationspartner der IG Dieselskandal und bietet Ihnen eine kostenlose Ersteinschätzung Ihrer Möglichkeiten an. Sprechen Sie uns an.

 

 

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Aktuelles

Die VW-Tochter Seat muss wegen der Verwendung eines unzulässigen Thermofensters bei der Abgasreinigung rund 5.300 Fahrzeuge in Deutschland in die Werkstatt rufen. Konkret betroffen von dem Rückruf, der unter dem Aktionscode 23X0 durchgeführt wird, ist der Seat Ibiza der Baujahre 2011 bis 2015.

Audi muss allein in Deutschland erneut über 50.000 Fahrzeuge wegen der Verwendung eines Thermofensters bei der Abgasreinigung zurückrufen. Der Rückruf wird unter dem Aktionscode 23DW durchgeführt und betrifft nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) vom 25. November 2024 Fahrzeuge des Typs Audi A4, A5, A6, A7, A8, Q5 und Q7 der Baujahre 2010 bis 2017.

Audi muss im Zusammenhang mit unzulässigen Abschalteinrichtungen einen weiteren Rückruf unter dem Aktionscode 23BK starten. Diesmal sind nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) vom 20. November 2024 Modelle des Audi A4, A6, A8 und Q7 der Baujahre 2005 bis 2010 betroffen.

Halter eines VW Caddy erhalten derzeit Post und werden aufgefordert, ihr Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen. Anlass für den Rückruf unter dem Aktionscode 23EN ist nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) eine unzulässige Abschalteinrichtung im Emissionskontrollsystem der betroffenen Fahrzeuge.

Unter dem Aktionscode ARB9 bzw. ARC1 und ARC2 werden erneut Modelle des Porsche Cayenne in die Werkstatt gerufen. Grund für den Rückruf ist nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts vom 20. November 2024 die Entfernung einer unzulässigen Abschalteinrichtung bzw. der unzulässigen Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems.

Auch bei VW-Fahrzeugen mit dem Dieselmotor EA 288 können im Abgasskandal Ansprüche auf Schadenersatz bestehen. Das hat der BGH mit Urteil vom 25. September 2024 bestätigt (Az.: VIa ZR 871/22).