Erreicht der Abgasskandal nun auch Benzin-Modelle von Porsche? Porsche selbst geht jedenfalls dem Verdacht von Abgasmanipulationen bei Benzinern intern nach und hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), die Staatsanwaltschaft Stuttgart und Behörden in den USA informiert.
Bei dem Verdacht der Abgasmanipulationen geht es um Benziner der Baujahre 2008 bis 2013. Betroffen sind u.a. der Porsche Panamera und der Porsche 911, berichtete zuerst die „Bild am Sonntag“ über die Untersuchungen.
Besonders pikant ist, dass es um Veränderungen geht, die erst nach der Typengenehmigung durch das Kraftfahrt-Bundesamt erfolgt sind. Es geht dabei ebenso um mechanische Bauteile wie um Software, die erst nachdem das KBA die Zulassung erteilt hat, verändert wurden. „Die Fahrzeuge hätten die Zulassung möglicherweise überhaupt nicht erhalten dürfen. Es sieht danach aus, dass Behörden und im Endeffekt auch die Verbraucher getäuscht wurden“, sagt Rechtsanwalt Frederick M. Gisevius, BRÜLLMANN Rechtsanwälte, aus Stuttgart.
Bisher war Porsche mit den Diesel-Varianten der SUVs Cayenne und Macan in den Abgasskandal verwickelt. Nun deutet sich an, dass Abgasmanipulationen auch die Benziner und damit das Kerngeschäft des Sportwagenbauers treffen könnten. Nach einem Bericht des „Handelsblatt“ hat das KBA inzwischen umfangreiche Untersuchungen bei Porsche eingeleitet.
Nicht nur bei Porsche-Benzinern gibt es den Verdacht von Abgasmanipulationen. Auch Audi steht im Fokus. Hier deutet ein unabhängiges Gerichtsgutachten darauf hin, dass bei einem Audi Q5 mit Benzinmotor eine illegale Abschalteinrichtung verwendet wurde. Dabei geht es um eine Prüfstandserkennung. Anhand des Lenkwinkels soll das Fahrzeug erkennen, ob es sich im Prüfmodus befindet und dann den Emissionsausstoß reduzieren, während im Straßenverkehr deutlich mehr Abgase in die Luft gepustet werden, wie Messungen des Gutachters zeigen.
„Die Anzeichen verdichten sich, dass auch bei Benzinern Abgaswerte manipuliert wurden. Ist das der Fall, können betroffene Fahrzeug-Halter genauso wie im Dieselskandal Schadensersatzansprüche geltend machen“, so Rechtsanwalt Gisevius.
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