Rückrufservice

Wohnmobil auf Basis eines Fiat Ducato - LG Gera spricht Schadenersatz zu

Fiat Chrysler Automobiles, inzwischen Stellantis, ist im Abgasskandal von einem weiteren Gericht zu Schadenersatz verurteilt worden. Das Landgericht Gera entschied mit Versäumnisurteil vom 31. Mai 2021, dass Fiat Schadenersatz bei einem Wohnmobil leisten muss (Az.: 7 O 103/21).

Konkret ging es in dem Verfahren um ein Wohnmobil Modell T 337 des Herstellers Caradao. Basis für das Wohnmobil bildet ein Fiat Ducato mit 2,3 Liter Dieselmotor der Abgasnorm Euro 6.

Der Kläger machte Schadenersatzansprüche wegen der Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung geltend. Er führte aus, dass die Abgasnachbehandlung ca. 22 Minuten nach dem Start des Motors abgeschaltet wird. Damit sei die Abgasreinigung gerade lange genug für den rund 20-minütigen Abgastest auf dem Prüfstand aktiv, so dass im Prüfmodus der Grenzwert für den Stickoxid-Ausstoß eingehalten werde. Im realen Straßenverkehr steige der Emissionsausstoß nach der Deaktivierung der Abgasreinigung wieder deutlich an und überschreitet den Grenzwert.

Da sich der Autokonzern nicht zu den Vorwürfen äußerte, sprach das LG Gera dem Kläger Schadenersatz zu. Fiat Chrysler bzw. Stellantis kann binnen eines Monats Einspruch gegen das Urteil einlegen.

Der Druck auf Fiat im Abgasskandal wächst, die ersten verbraucherfreundliche Urteile liegen vor. Neben dem LG Gera haben auch die Landgerichte Görlitz, Stade und Koblenz den Käufern Schadenersatz zugesprochen.

Die Vorwürfe, dass auch Fiat unzulässige Abschalteinrichtungen verwendet hat, sind nicht neu und erfuhren neue Brisanz als die Staatsanwaltschaft Frankfurt im Sommer 2020 Büroräume von FCA in Deutschland, der Schweiz und Italien durchsuchen ließ. Hintergrund für die Razzia war der Verdacht unzulässiger Abschalteinrichtungen bei Fahrzeugen der Marken Fiat, Alfa Romeo, Jeep und Iveco.

Damit ist der Abgasskandal auch bei Wohnmobilen, die auf einem Fiat Ducato oder Iveco Daily aufbauen, angekommen. „Die Urteile zeigen, dass gute Chancen bestehen, auch bei von Abgasmanipulationen betroffenen Wohnmobilen Schadenersatz durchzusetzen. Zudem können auch Ansprüche aus Gewährleistung geprüft werden“, sagt Rechtsanwalt Frederick M. Gisevius.

Abgas-Skandal

Hier mehr zu diesem Rechtsgebiet erfahren oder anrufen +49 711 - 520 888 0.
Gerne können Sie uns eine Mail senden an info@bruellmann.de

Die Kanzlei BRÜLLMANN Rechtsanwälte ist Kooperationspartner der IG Dieselskandal und bietet Ihnen eine kostenlose Ersteinschätzung Ihrer Möglichkeiten an. Sprechen Sie uns an.

 Mehr Informationen: https://bruellmann.de/wohnmobile-abgasskandal

Ansprechpartner

Sekretariat: Frau Kalaitsidou
Tel:  0 800 000 1959
Fax: 0711 / 520 888 - 23  
E-Mail: info@oeltod-anwalt.de

Kontaktieren Sie uns

Ich stimme zu, dass meine Angaben aus dem Kontaktformular zur Beantwortung meiner Anfrage erhoben und verarbeitet werden. Die Daten werden nach abgeschlossener Bearbeitung Ihrer Anfrage gelöscht. Hinweis: Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an datenschutz@bruellmann.de widerrufen. Detaillierte Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. *
CAPTCHA
Aktuelles

Der Abgasskandal hat den VW Phaeton erreicht. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am 7. Januar 2025 veröffentlichte, muss VW weltweit mehr als 91.000 Phaeton der Baujahre 2004 bis 2008 zurückrufen. In Deutschland sind rund 9.400 VW Phaeton betroffen.

Immer mehr Diesel, insbesonders in der Schadstoffklasse Euro 6, scheitern an der Abgasuntersuchung. Die Grenzwerte in Bezug auf Feinstaub werden nicht eingehalten und nicht selten muss der Dieselpartikelfilter ausgetauscht werden. Allerdings: Es gibt Anzeichen, dass die Kosten dafür wohl vom Hersteller übernommen werden müssen.Bei Fragen zu diesem Thema stehen wir gern zur Verfügung. Einen ausführlichen Artikel zum Thema können Sie hier lesen.

Der Abgasskandal lässt die Motorenhersteller nicht aus dem Klammergriff: Nun hat das KBA Ford im Visier und lässt im Rahmen eines verpflichtenden Rückrufes (Code 24E06) weltweit insgesamt 770.000 Ford Diesel wegen möglicher Probleme im Bereich des Abgassystems, speziell mit dem Dieselpartikelfilter zurückrufen.

Schadenersatz beim VW T5: Das Landgericht Köln hat mit aktuellen Urteil entschieden, dass der Käufer eines VW T5 Anspruch auf Ersatz des sog. Differenzschadens in Höhe von 5 Prozent des Kaufpreises hat (Az.: 18 O 334/24). Grund ist eine unzulässige Abschalteinrichtung in Gestalt eines Thermofensters bei der Abgasrückführung, das in dem T5 zum Einsatz kommt.

Rückruf für den Seat Exeo: Unter dem Aktionscode 23Y0 muss Seat in Deutschland über 10.000 Seat Exeo der Baujahre 2009 bis 2012 zurückrufen. Der Rückruf erfolgt wegen eines unzulässigen Thermofensters bei der Abgasreinigung, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am 25. November 2024 in seiner Rückruf-Datenbank mitteilt.

Audi beginnt mit einem groß angelegten Rückruf, von dem weltweit rund 600.000 Fahrzeuge und in Deutschland ca. 180.000 Fahrzeuge betroffen sind. Grund für die Rückrufe ist die Entfernung unzulässiger Abschalteinrichtungen bzw. Probleme bei der Abgasrückführung (AGR). Audi führt die Rückrufe unter den Codes 23BK und 23DW durch.