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GEWA 5 TO 1: INSOLVENZANTRAG WIRD UNVERZÜGLICH GESTELLT

22.11.2016

„Beste Aussichten“ hatte die GEWA 5 to 1 GmbH & Co. KG angesichts einer Höhe der GEWA-Towers von 107 Metern versprochen. Durch die Entwicklungen der vergangenen Tage dürften sich die Aussichten, vor allem für die Anleger der Anleihe, deutlich eingetrübt haben. Denn die GEWA 5 to 1 kündigte am 18. November an, unverzüglich Insolvenzantrag zu stellen.

Hintergrund für den Insolvenzantrag sind nach Unternehmensangaben die gescheiterten Gespräche über die Wiederaufnahme der Bautätigkeiten, die einige Tage zuvor zum Erliegen gekommen sind. Immerhin: Der Wohnturm soll im Rahmen eines geordneten Insolvenzverfahrens fertiggestellt werden. Zudem ist die Anleihe durch eine erstrangige Grundschuld besichert. „Die aktuelle Entwicklung dürfte den Anlegern trotzdem einiges Kopfzerbrechen bereiten. Denn was im Insolvenzverfahren auf sie zukommen wird, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Mit finanziellen Einschnitten muss aber durchaus gerechnet werden“, sagt Rechtsanwalt Seifert von der Kanzlei BRÜLLMANN Rechtsanwälte in Stuttgart.

Die GEWA 5 to 1 GmbH & Co.KG hatte zur Finanzierung des Bauprojekts im März 2014 eine Anleihe mit einem Volumen von bis zu 35 Millionen Euro und einer Laufzeit bis März 2018 begeben (ISIN: DE000A1YC7Y7). Die Anleihe ist jährlich mit 6,5 Prozent verzinst. Durch den Insolvenzantrag sind die Anleihegelder nun gefährdet. Noch im Oktober sah die Situation anders aus. Der Rohbau des Towers wurde fertiggestellt und rund zwei Drittel aller Wohnungen hatten bereits einen Abnehmer gefunden. Gleiches gilt für das Hotel. Doch dann folgte der Baustopp. Wie die Gesellschaft noch am 11. November mitteilte, bestehe aufgrund der Tatsache, dass der Kaufpreis für das Hotel erst im ersten Quartal 2017 fließen solle und des Verkaufsstands der Wohnungen Abstimmungsbedarf mit dem Generalunternehmer hinsichtlich der weiteren Baufinanzierung und -planung. Eine Lösung konnte offenbar nicht gefunden werden. „Das ist schon beunruhigend“, so Rechtsanwalt Seifert.

Um sich vor finanziellen Verlusten zu schützen, können die Anleihe-Anleger ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen lassen. In Betracht kommt dabei auch die Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen. Diese können z.B. durch eine fehlerhafte Anlageberatung oder auch durch Prospektfehler entstanden sein. „Es kann in alle Richtungen geprüft werden, ob Forderungen geltend gemacht werden können, um sich vor finanziellen Verlusten zu schützen“, erklärt Rechtsanwalt Seifert.

Aktuelles

Anleger der Schuldverschreibung ProReal Deutschland 7 müssen erneut schlechte Nachrichten verdauen: Ihnen drohen erhebliche finanzielle Verluste. Das geht aus einer Pflichtveröffentlichung der Emittentin, die die Finanzaufsicht BaFin am 14. November 2025 veröffentlicht hat, hervor.

Die publity AG hat am 29. Oktober 2025 angekündigt, dass sie unverzüglich Insolvenzantrag stellen wird. Die Anleger der publity-Anleihe (ISIN: DE000A254RV3 / WKN: A254RV) müssen mit erheblichen finanziellen Verlusten rechnen.

Es sind wieder einmal erschreckende Zahlen für die Anleger der Degag Gruppe. Die Immobiliengruppe ist hoch verschuldet, der Schaden beläuft sich auf rund 430 Millionen Euro. Das teilte der Insolvenzverwalter im Rahmen der Gläubigerversammlungen Anfang November mit, wie der NDR berichtet. Die Aussichten der Anleger im Insolvenzerfahren noch etwas von ihrem Geld wiederzusehen, sind damit weiter gesunken.

Anleger der Vermögensanlagen Blockheizkraftwerke Deutschland 5, Blockheizkraftwerke Deutschland 7 und Energieversorgung Deutschland erhalten derzeit keine Zinsen. Das hat die Luana Energieversorgung GmbH mitgeteilt. Die BaFin hat die Pflichtmitteilung am 16. Oktober 2025 veröffentlicht.

Gerade in unruhigen Zeiten gilt Gold als sichere Kapitalanlage. Dass dies nicht automatisch so ist, müssen Anleger erfahren, die bei der Ophira Handelshaus GmbH in Gold oder andere Edelmetalle investiert haben, denn die Gesellschaft ist insolvent. Das Amtsgericht Charlottenburg hat das Insolvenzverfahren über die Ophira Handelshaus GmbH am 16. Oktober 2025 eröffnet (Az. 3609 IN 2840/25). Forderungen können nun bis zum 9. Januar 2026 beim Insolvenzverwalter angemeldet werden. 

Die Dritte Cleantech Infrastruktur GmbH & Co. KG muss einem Anleger sein Abfindungsguthaben in Höhe von rund 8.400 Euro auszahlen. Das hat das OLG Frankfurt mit aktuellem Urteil entschieden (Az. 5 U 57/25). „Das Gericht hat deutlich gemacht, dass die Dritte Cleantech Infrastruktur GmbH & Co. KG die Zahlung an unseren Mandanten nicht verweigern darf und bestätigte damit die erstinstanzliche Entscheidung des Landgerichts Frankfurt“, sagt Rechtsanwalt Marcel Seifert, BRÜLLMANN Rechtsanwälte, der das Urteil erstritten hat.