Rückrufservice

Mercedes im Abgasskandal

4- und 6-Zylinder in den Schadstoffklassen 5 und 6 betroffen

Daimler spielt eine wirklich erklärungsbedürftige Rolle im Abgasskandal, denn obwohl es eine Vielzahl von Rückrufaktionen für die beiden betroffenen Motortypen gibt und auch schon viele gerichtliche Verfahren verloren gingen bleibt Daimler dabei: "Wir nicht - Mercedes hat niemals in einer unzulässigen Weise die Abgassysteme von Autos der Schadstoffklassen 5 und 6 beeinflusst."

Was bedeutet das für Opfer des Abgasskandals? Durch die unstrittige Verwendung des "Thermischen Fensters"  gerät Mercedes ohne Anlauf in den Verdacht, die Regeln für Abgassysteme zumindest sehr kreativ auszulegen. Wir gehen davon aus, dass die Verwendung des Thermischen Fensters in einem Umfang geschieht, der nicht durch die entsprechende EU.Verordnung zum Bauteileschutz legitimiert ist. Das Thermische Fenster dient mangels wirksamer Emissionstechnik dazu, das Grenzwerte auf dem Prüfstand oder auf der Straße unter idealen Bedingungen eingehalten werden können. Diese Art von Abschaltvorrichtungen hat der BGH eindeutig als nicht zulässig und die Verwendung als "vorsätzlichen und sittenwidrigen Betrug" definiert.

Wir bieten

  • Kostenlose Erstberatung
  • Unverbindliche Abfrage der Rechtsschutzversicherung
  • Berechnung des Schadenersatzanspruchs
  • Klageeinreichung und Begleitung in 1. und 2. Instanz
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Widerruf von Mercedes-Darlehensverträgen

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KBA ruft Mercedes-Modelle wegen unzulässiger Abschalteinrichtung zurück


Glaubt man den Aussagen der Daimler AG, geht bei Mercedes-Dieselfahrzeugen alles sauber zu. Unzulässige Abschalteinrichtungen seien bei Mercedes nicht zum Einsatz gekommen. Das sehen das Kraftfahrt-Bundesamt und inzwischen auch zahlreiche Gerichte ganz anders. So hat das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) seit 2018 zahlreiche Rückrufe für unterschiedliche Mercedes-Modelle wegen der Verwendung unzulässiger Abschalteinrichtungen bzw. einer unzulässigen Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems angeordnet.


Daimler führt die Rückrufe zwar durch, hält die beanstandeten Funktionen aber für zulässig und hat Widerspruch gegen die Rückruf-Bescheide eingelegt. Das KBA hat die Widersprüche jedoch zurückgewiesen und damit noch einmal deutlich gemacht, dass es die verwendeten Funktionen als unzulässige Abschalteinrichtung bewertet. Auch die Gerichte schließen sich der Auffassung des KBA zunehmend an und verurteilen Daimler wegen vorsätzlicher sittenwidriger Schädigung zu Schadenersatz.


Zu den Mercedes-Modellen, die von einem Rückruf des KBA betroffen sind, gehören auch ca. 50.000 Fahrzeuge der GLC- und GLK-Baureihe. Für diese Fahrzeuge hat die Verbraucherzentrale eine Musterfeststellungsklage eingereicht, der sich die betroffenen Verbraucher anschließen können, um Schadenersatzansprüche geltend zu machen.


Rückrufe durch das KBA


Das KBA hat aber für noch weit mehr Mercedes-Modelle einen Rückruf angeordnet, zuletzt etwa für Modelle des Sprinter, Viano, Vito oder der A-Klasse und B-Klasse. Bei allen Fahrzeugen, die das KBA zurückgerufen hat, bestehen gute Aussichten, Schadenersatzansprüche durchzusetzen. Die Behörde hat u.a. für folgende Modelle einen verpflichtenden Rückruf wegen der Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung angeordnet:


Rückruf Code 5496121

    Mercedes E-Klasse, GLE mit Motor OM 642 Abgasnorm Euro 6, Baujahre 2015 bis 2018
    Mercedes E-Klasse, Baujahre 2014 -2016, Baureihe 207
    Mercedes E-Klasse, Baujahre 2012 bis 2014, Baureihe 207 mit NAG2
    Mercedes E-Klasse, Baujahre 2013 – 2014, Baureihe 212 mit NAG 3
    Mercedes S-Klasse, Baujahre 2016 – 2017, Baureihe 222 4x4
    Mercedes S-Klasse, Baujahre 2013 bis 2016, Baureihe 222 mit NAG2 4x4
    Mercedes S-Klasse, Baujahre 2013 bis 2015, Baureihe 222 mit NAG2 4x2
    Mercedes CLS-Klasse und E-Klasse, Baujahre 2015 bis 2018, Baureihen 212 und 218
    Mercedes CLS Klasse und E-Klasse, Baujahre 2014 bis 2016, Baureihen 212 und 218 mit NAG2
    Mercedes M-Klasse, Baujahre 2012 bis 2016, Baureihe 166
    Mercedes GLE und GLS, Baujahre 2015 bis 2017, Baureihen 166 und 292
    Mercedes S 350, OM 642, Euro 6, Baujahre 2015 bis 2017


Rückruf Code 5499303

    Mercedes SLK, Baujahre 2015 – 2017, Baureihe R172 mit OM651 und der Abgasnorm Euro 6


Rückruf Code 5499636

    Mercedes GLC mit Motor OM 651, Baujahre 2015 bis 2017
    Mercedes GLE mit Motor OM 651, Baujahre 2015 bis 2018
    Mercedes C-Klasse und S-Klasse, Baujahre 2013 - 2016, Baureihen 205Hybrid, 222Hybrid
    Mercedes GLE, Baujahre 2015 – 2018, Baureihe 166
    Mercedes GLC 220d 4Matic OM 651 Abgasnorm Euro 6, Baujahre 2015 bis 2016
    Mercedes GLC 250d 4Matic OM 651Abgasnorn Euro 6, Baujahre 2015 bis 2016


Rückruf Code 5497507

    Mercedes E 250 CDI 4Matic Motor OM 651 Abgasnorm Euro 5, Baujahre 2010 bis 2011
    Mercedes E-Klasse, OM 651, Euro 5, Baureihe 212, Baujahre 2010 bis 2014
    Mercedes A- und B-Klasse, OM 640, Euro 5, Baujahre 2008 bis 2011
    Mercedes C-, E- und S-Klasse, OM 651, Euro 5, Baujahre 2008 bis 2011


Rückruf Code 5496143

    Mercedes GLE Motor OM 651, Baujahre 2015 bis 2018
    Mercedes GLE Motor OM 651 Euro 6, Baujahre 2011 bis 2015
    Mercedes GLK 220 BlueTec 4Matic, OM 651 Euro 6, Baujahre 2012 bis 2015
    Mercedes GLK 250 BlueTec 4Matic, OM 651 Euro 6, Baujahre 2012 bis 2015


Rückruf Code 5496128

    Mercedes E-Klasse, OM 651 Euro 5, Baujahre 2009 bis 2011
    Mercedes C-Klasse, E-Klasse, Baujahre 2009 bis 2010


Rückruf Code 5496129

    Mercedes GLK, Baujahre 2014 bis 2015

 Rückruf Code NC3II6515R

    Mercedes Sprinter, Baujahre 2013 bis 2018

Rückruf Code NC3I6515R

    Mercedes Sprinter, Baujahre 2011 bis 2013

Rückruf Code NC2II651R

    Mercedes Viano und Vito, Baujahre 2010 bis 2014

Rückruf Code 5497524

    Mercedes A-Klasse und B-Klasse, Baujahre 2009 bis 2011


Bei den betroffenen Fahrzeugen muss eine unzulässige Abschalteinrichtung bzw. unzulässige Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems entfernt und in der Regel ein Software-Update aufgespielt werden.


Software-Update beseitigt nicht den Schaden


Welche Auswirkungen das Update langfristig auf den Motor hat, ist ungewiss. Betroffene Mercedes-Halter müssen sich jedoch nicht mit einem Software-Update abspeisen lassen, sondern können Schadenersatzansprüche geltend machen. Sie wurden durch die Verwendung der unzulässigen Abschalteinrichtung vorsätzlich sittenwidrig geschädigt und haben Anspruch auf Schadenersatz. Dieser Schaden lässt sich nach der gängigen Rechtsprechung auch nicht durch ein nachträgliches Software-Update beseitigen.


Gerichte sprechen Schadenersatz zu


Zahlreiche Gerichte, u.a. die Oberlandesgerichte Köln und Naumburg, haben Daimler im Abgasskandal inzwischen zu Schadenersatz verurteilt. Auch der EuGH hat mit Urteil vom 17. Dezember 2020 deutlich gemacht, dass Abschalteinrichtungen grundsätzlich unzulässig sind, wenn sie dazu führen, dass der Emissionsausstoß unter normalen Bedingungen im Straßenverkehr höher ist als auf dem Prüfstand.

Es bestehen daher gute Aussichten, Schadenersatz gegen Daimler durchzusetzen. Ein Rückruf durch das Kraftfahrt-Bundesamt ist dafür keine Voraussetzung.

Musterfeststellungsklage gegen Mercedes

Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat am 7. Juli 2021 eine Musterfeststellungsklage gegen Daimler im Abgasskandal eingereicht. Das OLG Stuttgart hat die Klage angenommen und das Klageregister am 3. November 2021 eröffnet. Verbraucher können sich der Musterfeststellungsklage anschließen und sich in das Klageregister eintragen.

Hier mehr erfahren und unseren Eintragsservice nutzen

 

Ansprechpartner

Sekretariat: Frau Polski
Tel: 0711 / 520 888 - 28
Fax: 0711 / 520 888 - 23
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Aktuelle News


Das OLG Köln hat einem Kläger im Mercedes-Abgasskandal Schadenersatz in Höhe von 10 Prozent des Kaufpreises zugesprochen (Az.: 30 U 20/22). Grund ist, dass in dem Mercedes C 250 CDI des Klägers nach Überzeugung des Gerichts unzulässige Abschalteinrichtungen in Form eines Thermofensters und einer Kühlmittel-Solltemperatur-Regelung (KSR) verbaut ist.

Der Käufer eines Mercedes GLK 200 CDI hatte wegen der Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung bei seinem Mercedes GLK 200 CDI auf Schadenersatz geklagt. Das OLG Oldenburg hat ihm mit Urteil vom 8. Mai 2024 Anspruch auf Ersatz des Differenzschadens zugesprochen und sich an der Rechtsprechung des BGH vom 26. Juni 2023 orientiert (Az. 3 U 96/21).

Im Abgasskandal erhält der Käufer eines gebrauchten Mercedes E 350 Schadenersatz in Höhe von 15 Prozent des Kaufpreises. Das hat das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg mit Urteil vom 30. Mai 2024 entschieden (Az.: 15 U 83/22). Das Gericht folgte damit der höchstrichterlichen Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs, nach der Schadenersatzansprüche schon bei Fahrlässigkeit des Autobauers bestehen.

Wegen der Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung erhält der Käufer eines Mercedes SLK 250 CDI Schadenersatz im Abgasskandal. Er habe Anspruch auf Ersatz des sog. Differenzschadens in Höhe von 10 Prozent des Kaufpreises, entschied das OLG Stuttgart mit Urteil vom 23. Mai 2024 (Az.: 24 U 1261/22).

Wegen der Verwendung einer unzulässigen Abschalteinrichtung in Gestalt eines Thermofensters hat das OLG Köln Mercedes im Abgasskandal mit Urteil vom 17. Mai 2024 zu Schadenersatz verurteilt (Az.: 11 U 158/22). Konkret ging es in dem Verfahren um einen Mercedes C 220 Diesel. Der Kläger hat nach dem Urteil Anspruch auf Ersatz des sog. Differenzschadens in Höhe von 10 Prozent des Kaufpreises.

Der Käufer eines Mercedes Vito bekommt Schadenersatz im Abgasskandal. Das hat das OLG Rostock mit Urteil vom 31. Mai 2024 entschieden (Az.: 8 U 188/22). Das Oberlandesgericht kam zu der Überzeugung, dass in dem Mercedes Vito unzulässige Abschalteinrichtungen verwendet werden und der Kläger daher Anspruch auf Ersatz des sog. Differenzschadens in Höhe von sieben Prozent der Kaufpreises habe.
Aktuelles

Die VW-Tochter Seat muss wegen der Verwendung eines unzulässigen Thermofensters bei der Abgasreinigung rund 5.300 Fahrzeuge in Deutschland in die Werkstatt rufen. Konkret betroffen von dem Rückruf, der unter dem Aktionscode 23X0 durchgeführt wird, ist der Seat Ibiza der Baujahre 2011 bis 2015.

Audi muss allein in Deutschland erneut über 50.000 Fahrzeuge wegen der Verwendung eines Thermofensters bei der Abgasreinigung zurückrufen. Der Rückruf wird unter dem Aktionscode 23DW durchgeführt und betrifft nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) vom 25. November 2024 Fahrzeuge des Typs Audi A4, A5, A6, A7, A8, Q5 und Q7 der Baujahre 2010 bis 2017.

Audi muss im Zusammenhang mit unzulässigen Abschalteinrichtungen einen weiteren Rückruf unter dem Aktionscode 23BK starten. Diesmal sind nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) vom 20. November 2024 Modelle des Audi A4, A6, A8 und Q7 der Baujahre 2005 bis 2010 betroffen.

Halter eines VW Caddy erhalten derzeit Post und werden aufgefordert, ihr Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen. Anlass für den Rückruf unter dem Aktionscode 23EN ist nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) eine unzulässige Abschalteinrichtung im Emissionskontrollsystem der betroffenen Fahrzeuge.

Unter dem Aktionscode ARB9 bzw. ARC1 und ARC2 werden erneut Modelle des Porsche Cayenne in die Werkstatt gerufen. Grund für den Rückruf ist nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts vom 20. November 2024 die Entfernung einer unzulässigen Abschalteinrichtung bzw. der unzulässigen Reduzierung der Wirksamkeit des Emissionskontrollsystems.

Auch bei VW-Fahrzeugen mit dem Dieselmotor EA 288 können im Abgasskandal Ansprüche auf Schadenersatz bestehen. Das hat der BGH mit Urteil vom 25. September 2024 bestätigt (Az.: VIa ZR 871/22).